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Robert M. Sapolsky

A Primate's Memoir

Mein Leben als Pavian

Touchstone, 2002
ISBN: 0-7432-0241-4

Die Kritik bezieht sich auf das amerikanische Original.

Monikas Meinung:

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Nach dem Studium machte sich der amerikanische Neurologe Robert Sapolsky auf nach Kenia, um dort an Pavianen zu studieren, wie der tägliche Stress sich auf das Immunsystem auswirkt. Da Affen – wie in der westlichen Welt (nicht jedoch unbedingt in Kenia) wohlbekannt ist – eng mit uns Menschen verwandt sind, erhoffte er sich dadurch entsprechende Erkenntnisse über den Menschen. Es wird nicht so ganz klar, ob die an den Pavianen gewonnenen Erkenntnisse ihm mehr Einblick in den Menschen verschafft haben; seine Erfahrungen mit Land und Leuten – mit der Betonung auf Leute – jedoch ganz gewiss. So wundert man sich am Ende des Buches nicht mehr darüber, dass er sehr viel mehr Positives über seine Paviane zu berichten weiß als über die menschlichen Zeitgenossen, denen er dort begegnet ist. Seit Sapolsky seine Forschungen in Kenia abgeschlossen hat, ist viel Zeit ins Land gegangen, trotzdem werde ich mir nach Lektüre dieses Buches dreimal überlegen, ob ich jemals Lust haben werde, in Kenia Urlaub zu machen.

Wer bereits eines von Sapolskys Büchern gelesen hat, zum Beispiel Why Zebras don't get Ulcers, weiß im Prinzip, was ihn bei der Lektüre erwartet. Sapolsky gehört zu den wenigen Wissenschaftlern, die es fertig bringen, auf jeder Buchseite eine Unmenge an Informationen und Fakten zu liefern und den Leser dabei trotzdem nicht durch einen trockenen, akademischen Stil zu langweilen. Vieles von dem, was Sapolsky zu erzählen hat, reizt außerdem zunächst mal die Lachmuskeln, letztendlich kann man es allerdings nur als Galgenhumor bezeichnen. Schön, dass er sich den über all diese Jahre bewahren konnte, er dürfte ihn mehr als einmal dringend gebraucht haben. Manches ist dagegen wirklich komisch, zum Beispiel die Vorstellung, Wochen in der Einsamkeit der sudanesischen Wüste zu verbringen und als einzige Lektüre (versehentlich) ein Buch eingepackt zu haben, das zum großen Teil aus endlosen Beschreibungen von ... Wüste und Sand besteht. Der totale Horror. Anderes ist auf den zweiten Blick weniger lustig, wie so einige Stammessitten der Masai-Krieger.

Wer keine Angst vor Kulturschocks hat, sollte dieses Buch unbedingt lesen, auch wenn man hier nicht viel über Stresskrankheiten erfährt. Dafür aber umso mehr über die menschliche Natur, und immerhin befinden wir uns in Kenia ganz in der Nähe der angeblichen Wiege der Menschheit. Man sei sich jedoch der Gefahr bewusst, am Ende die Paviane für die besseren Menschen zu halten.

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Zuletzt aktualisiert am: Donnerstag, 17. April 2003

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