Humans
The Neanderthal Parallax II
Tor 2003
ISBN 0-312-87691-2
Monikas Meinung:
In Humans begegnen wir Ponter Boddit und Mary Vaughn wieder,
deren aufkeimende Beziehung am Ende von Hominids
durch Ponters Rückkehr in seine Welt zunächst ein Ende fand, bevor sie
überhaupt richtig begonnen hatte. Nun wurde das Tor zwischen den
Parallelwelten wieder geöffnet, und Ponter wird in Begleitung von
Tukana Prat als Botschafter in Marys Welt entsandt. Ein Zwischenfall zu
Beginn dieses Besuchs führt zu Spannungen zwischen den beiden
gegensätzlichen Kulturen und endet beinahe damit, dass das Tor von
Seiten der Neandertaler endgültig geschlossen wird.
Es ist immer wieder interessant, unsere eigene westliche Zivilisation
mit den Augen eines Besuchers aus einer völlig fremden Kultur zu
betrachten. Besonders interessant war für mich, die sich langsam
entwickelnde Beziehung zwischen Ponter und Mary zu verfolgen, die nicht
nur zwei völlig unterschiedlichen Kulturkreisen entstammen, sondern
zwei verschiedenen Spezies angehören, da es seit der Entschlüsselung
des menschlichen Genoms erwiesen zu sein scheint, dass die Neandertaler
nicht nur eine Unterart von Homo sapiens sind, sondern Homo
neandertalensis. Wer sich an "Beziehungskisten" in
Science-Fiction-Romanen stört, der sei hiermit gewarnt und sollte
lieber davon Abstand nehmen, die Serie weiterzulesen, zumal Sawyer es
nicht bei einer platonischen Beziehung zwischen den beiden belässt.
Mary und Ponter sind eines der interessantesten Paare, die mir in
letzter Zeit in der Literatur begegnet sind.
Wir bekommen diesmal außerdem näheren Einblick in Ponters Welt und
erfahren eine Menge über die Gesellschaftsstruktur und Gebräuche der
Neandertaler, mit denen Sawyer eine faszinierende Kultur erschaffen hat,
die völlig anders funktioniert, als wir es gewohnt sind, auch wenn sie
letztendlich in einer ganz ähnlichen Gefühlswelt zu Hause sind wie die
Menschen.
Abschließend wäre noch zu bemerken, dass Humans im Gegensatz
zu Hominids weniger geeignet ist, für sich allein gelesen zu
werden. Es hilft bei der Lektüre doch sehr, wenn man weiß, was vorher
passiert ist. Als zweiter Band einer Trilogie ist es zwar sicher noch
lesbar, wenn man Hominids nicht kennt, hat aber keinen wirklichen Anfang
und kein wirkliches Ende, auch wenn es nicht abrupt mit einem
Cliffhanger endet, sondern lediglich zu verstehen gibt, dass die
Geschichte noch weitergeht. Sawyer lässt seine Leser auch nicht zu
lange zappeln, da Hybrids, der dritte und letzte Band der
Trilogie, bereits geschrieben ist und im September 2003 erscheinen soll. |
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