J. K. RowlingHarry Potter and the Prisoner of AzkabanDiese Kritik bezieht sich auf das englische Original. Monikas Meinung:
Wie schon im vorigen Sommer sehnt Harry sich auch diesmal nach Hogwarts und seinen Freunden Ron und Hermione zurück. Ein Tiefpunkt ist wieder einmal sein Geburtstag: Er hatte nicht erwartet, dass Onkel Vernon und Tante Petunia daran denken würden (das taten sie schließlich nie), aber zu allem Überfluss kommt in diesem Jahr auch noch Tante Marge zu Besuch, mit der Harry eigentlich gar nicht richtig verwandt ist, weil seine Mutter die Schwester von Tante Petunia war, die er aber trotzdem "Tante" nennen muss. Die Krönung ist, dass sie glaubt, Harry besuche eine Schule für schwer erziehbare Kinder, und trotz aller guten Vorsätze entschlüpft ihm ein klitzekleiner Zauberspruch, der die Tante in die Luft gehen lässt, und zwar keineswegs rein bildlich gesprochen. Es endet natürlich damit, dass Harry das Haus der Dursleys ebenso überstürzt verlässt wie ein Jahr zuvor, voller Angst, dass er nun doch noch von der Schule fliegt, weil er schon im letzten Jahr beim Zaubern in den Ferien erwischt worden ist. Der Minister für Magie ist diesmal jedoch gnädig, weil er andere, weitaus größere Sorgen hat. Sirius Black ist aus Azkaban, dem Gefängnis für Magier entflohen, obwohl es als absolut ausbruchsicher gilt. Harry belauscht versehentlich ein Gespräch zwischen den Eltern seines besten Freundes Ron und erfährt, dass Black nicht nur zwölf Morde auf dem Gewissen hat, sondern obendrein ein Handlanger von Lord Voldemort ist und an der Beseitigung von Harrys Eltern beteiligt war. Und nun ist er ausgebrochen und hinter Harry her, um das zu tun, was Voldemort zwölf Jahre zuvor vergeblich versucht hat, nämlich auch Harry umzubringen. Wer nach Harry Potter und der Stein der Weisen und Harry Potter und die Kammer des Schreckens noch nicht süchtig nach weiteren Abenteuern des kleinen Zauberlehrlings ist, der wird es spätestens mit diesem Buch werden. Wie die beiden anderen Bände ist auch der dritte Teil voller magischer Kreaturen, die keineswegs alle so harmlos sind wie die Geister, die in Hogwarts herumspuken und ihren Schabernak mit Lehrern und Schülern treiben. Die Wächter von Azkaban sind rund um das Schloss stationiert, um es vor Sirius Black zu schützen und Harry reagiert auf diese unerfreulichen Kreaturen seltsam empfindlich. Er sucht deshalb Hilfe bei seinem neuen Lehrer für Verteidigung gegen schwarze Magie, aber verdient dieser sein Vertrauen wirklich? Die Abenteuer in seinem dritten Jahr in Hogwarts lüften den Schleier des Geheimnisses, das den Tod seiner Eltern und sein eigenes Davonkommen umgibt, wieder ein wenig mehr. Und er lernt, dass nicht immer alle Dinge so sind, wie sie auf den ersten Blick erscheinen mögen und dass ein zweiter Blick manchmal Wahrheiten ans Licht bringt, die man für schier unmöglich gehalten hat. Harrys Welt, die an seinem elften Geburtstag durch die Entdeckung, dass er ein Zauberer ist, gewaltig ins Wanken geriet, wird noch einmal auf den Kopf gestellt. Selbst die Sommerferien bei den Dursleys scheinen ihren Schrecken ein wenig verloren zu haben, auch wenn es nicht erlaubt ist, in den Ferien zu zaubern. Aber Harry gibt die Hoffnung nicht auf, dass eines Tages ganz sicher alles anders werden wird. Fazit: Ein phantastisches Leseerlebnis für jedes Alter, das die Vorfreude auf Band 4 nur noch erhöht. Scholastic Press, 1999
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Zuletzt aktualisiert am: Donnerstag, 07. April 2005 Copyright 2000 Christina Gross & Monika Hübner |