Beyond the Grave
Caroll & Graf 1986
ISBN 0-7867-0650-3
Die Kritik basiert auf der amerikanischen Originalversion
Christinas Meinung:
Museumsdirektorin Elena Oliverez ersteigert für das Museum für
Mexikanische Kunst von Santa Barbara eine alte Hochzeitstruhe. In einem
Seitenfach findet sie den Bericht des Detektivs John Quincannon, der vor
hundert Jahren auf der Suche nach dem Schatz der Familie Velasquez ging.
Die religiösen Artefakte wurden jedoch nie gefunden, und um sich von
ihren Problemen mit ihrer Mutter und ihrem Freund abzulenken, vertieft
sie sich in die Geschichte aus der Gründerzeit Kaliforniens und folgt
der kalten Spur.
Das Schriftsteller-Ehepaar Muller und Pronzini hat seine
Seriendetektive Sharon McCone und den namenlosen Detektiv in DOUBLE
sehr erfolgreich zusammengebracht. In BEYOND THE GRAVE ist das leider
nicht so gut gelungen. Das liegt vor allem an der schwachen
Muller-Hälfte des Buches. Die Geschichte um Elena ist reichlich
unausgegoren. Muller hat keine Zeit, in dem relativ kurzen Buch, das sie
sich auch noch teilen muss, die vielen neuen Charaktere, die sie
einführt, zu dreidimensionalen Figuren zu entwickeln. Die falschen
Fährten, die sie legt, aber dann fallenlässt, scheinen
vielversprechender als die tatsächliche Auflösung des Falles.
Pronzinis Geschichte ist kohärenter und kann mit stärkeren
Charakteren aufwarten. Aber auch hier scheint die Auflösung bemüht und
ergibt sich nicht natürlich aus der Geschichte. Sein Handlungsstrang
zeichnet sich allerdings durch den Schauplatz aus. Ich bin eigentlich
kein Fan von historischen Krimis, da die Autoren allzu oft der
Versuchung erliegen, eine "moderne" Geschichte mit etwas
historischem Touch zu verbrämen. Pronzini hat mir hingegen wirklich das
Gefühl gegeben, durch das Kalifornien am Ende des 19. Jahrhunderts zu
reisen.
Schade, dass diese beiden begabten Autoren aus dieser interessanten
Prämisse nicht mehr gemacht haben. |
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Christina
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