Bill Pronzini
Double
Mysterious Press, 1984
ISBN 0-446-40413-6
Die Kritik basiert auf der amerikanischen Originalausgabe
Christinas Meinung:
Sharon McCone trifft auf einem Kongress der Privatdetektive in San
Diego einen Kollegen aus San Francisco, mit dem sie schon gearbeitet hat
und den sie liebevoll Wolf nennt, weil er in einem Zeitungsartikel als
der letzte einsame Wolf unter den Privatdetektiven bezeichnet wurde. Der
Kongress interessiert beide Detektive nicht besonders. Sharon will Zeit
mit ihrer Familie verbringen, die in San Diego lebt, und ihre frühere
Chefin Elaine wiedersehen, die inzwischen Sicherheitschefin in dem Hotel
ist, in dem der Kongress stattfindet. Doch dazu hat sie kaum
Gelegenheit, denn Elaine stürzt tödlich vom Dach des Hotels. An
Selbstmord mag Sharon nicht glauben, obwohl Elaine eindeutig bedrückt
wirkte, als sie sich einmal kurz auf einen Drink trafen. Wolf
unterstützt Sharon bei ihren Ermittlungen, geht aber auch noch dem
seltsamen Verschwinden eines Jungen und seiner Mutter nach, in das
Angestellte des Hotels verwickelt zu sein scheinen.
Das krimischreibende Ehepaar Marcia Muller und Bill Pronzini hat sich
für diesen Roman zusammengetan, in dem ihre Sharon McCone auf seinen
namenlosen Detektiv trifft. Dabei schreiben sie abwechselnd die Kapitel
aus der Sicht ihrer Protagonisten, die zunächst in scheinbar getrennten
Fällen ermitteln. Mullers und Pronzinis Stil ist ziemlich ähnlich.
McCone-Fans werden mit reichlich Hintergrund über ihre Familie und
ihren Werdegang versorgt. Diese persönliche Entwicklung der Detektivin
macht für mich einen der Hauptreize der Serie aus. Der namenlose
Detektiv ist neu für mich, aber ich habe durch DOUBLE Lust bekommen,
auch mal ein Buch von Pronzini zu lesen. Die wechselnde Perspektive in
DOUBLE ist reizvoll. Es macht Spaß, McCone auch mal durch die Augen
eines anderen zu sehen.
Muller und Pronzini lassen die Fäden der Geschichte geschickt
zusammenlaufen. Schade, dass es nicht öfter zu einer Zusammenarbeit
gekommen ist. |
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Christina Gross
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