David Lindley & Rob DeSalle

The Science of Jurassic Park
and
The Lost World

BasicBooks, New York 1997

Monikas Meinung

Monikas Symbol Monikas SymbolMonikas SymbolMonikas Symbol

Jeder, der JURASSIC PARK oder VERGESSENE WELT gelesen oder die Kinofilme gesehen hat, wird sich vielleicht schon einmal gefragt haben, was an diesen Geschichten denn nun Wahrheit und was Fiktion ist. Ist es wirklich möglich, Dinosaurier aus prähistorischer DNS zu klonen? Und wenn, wie müsste man dabei vorgehen? Als Michael Crichton Ende der 80er Jahre JURASSIC PARK schrieb, galt es als sehr unwahrscheinlich, dass man aus fossilen Knochen Proteine oder DNS gewinnen könnte. Er entschied sich daher für eine andere Möglichkeit: Seine Dinosaurier-DNS sollte aus den Mägen stechender, in Bernstein konservierter Insekten kommen. Diese Idee war damals gar nicht so abwegig, wie sie uns vielleicht erscheinen mag, denn auf diesem Gebiet wurde tatsächlich geforscht. George Poinar von der University of California in Berkeley war es erstmals gelungen, ein winziges Stück DNS von einem in Bernstein konservierten Käfer zu isolieren, der vor 125 Millionen Jahren gelebt hatte - also zu einer Zeit, als Dinosaurier die beherrschende Lebensform auf der Erde waren.

Aber ist es wirklich so einfach, wie es uns Filme und Bücher glauben machen wollen? Rob DeSalle vom American Museum of Natural History und der Physiker David Lindley sind dieser Frage auf den Grund gegangen und haben ihre Schlussfolgerungen in einem höchst informativen und unterhaltsamen Buch zusammengefasst. Der Leser erfährt nicht nur, warum man aus dominikanischem Bernstein keine Dinosaurier-DNS extrahieren kann, sondern erhält nebenbei einen - wenn auch aus verständlichen Gründen nicht sehr tiefgehenden - Einblick in die Möglichleiten der modernen Genetik.

Aber nicht nur die Gewinnung der DNS würde die Wissenschaftler vor schier unüberwindliche Probleme stellen, die sich mit der heutigen Technik kaum lösen ließen. Gesetzt den Fall, das Unmögliche würde gelingen und man hätte einen vollständigen DNS-Strang, wie macht man aus DNS einen Dinosaurier? Eine schwierige Aufgabe, die Michael Crichton in seinem Roman aus gutem Grund einfach übergangen hat, denn dazu ist ihm keine plausibel klingende Erklärung eingefallen. Und wenn es nun doch gelänge, ein paar Dinosaurier auszubrüten, wie würden diese mit unserer heutigen Welt zurechtkommen, die sich in vielem von der des Mesozoikums unterscheidet? Wie müssten wir ihren Lebensraum gestalten? Wie könnten wir sie vor Krankheiten schützen? Und nicht zuletzt: Wie könnten wir uns vor ihnen schützen, denn nicht alle Dinosaurier waren harmlose Pflanzenfresser?

Die Antwort auf diese und noch viele andere faszinierende Fragen findet sich in THE SCIENCE OF JURASSIC PARK. Das Buch verweist immer wieder auf Stellen in den beiden Filmen und Büchern, wodurch die Lektüre zu einem großen Vergnügen wird. Für alle Fans dürfte dies das Buch sein, auf das sie seit Jahren gewartet haben. Es ist jedoch ebenso interessant für all diejenigen, die sich einfach nur für Dinosaurier interessieren und vielleicht gern einmal einen "echten" sehen würden.

Home

Filmkritiken

Buchkritiken

Titel

Autoren

Themen

Gastkritiken

Bewertung

Über Christina

Über Helga

Über Monika

Links

 

E-mail
Kommentare? Anregungen?
Schreibt uns:

Monika

Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 23. Juli 2006

Copyright 1997 Gesehen & Gelesen

Impressum