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Lawrence Watt-Evans

Night of Madness

Tor 2002
ISBN 0-812-57794-9

Diese Kritik bezieht sich auf das amerikanische Original.

Monikas Meinung:

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In Ethshar herrschen strenge Gesetze im Hinblick darauf, wer Magie praktizieren darf und wer nicht: Die Herrschenden sind normalerweise davon ausgeschlossen. Außerdem wird streng unterschieden zwischen verschiedenen Arten von Zauberei - wer magische Fähigkeiten hat, darf jeweils nur bestimmte Dinge tun, dafür sorgt die Guild of Wizards, die Zunft der Magier. Die unterschiedlichen Arten der Magie schließen einander aus. Man hält sich besser daran, da die Gilde vor drastischen Bestrafungen nicht zurückschreckt. Eines Nachts fällt ein geheimnisvolles Objekt vom Himmel, worauf viele Menschen von Alpträumen geweckt werden und feststellen, dass sie plötzlich Objekte schweben lassen und fliegen können. Einige unter ihnen sind so verstört, dass sie marodierend durch die Straßen ziehen, andere folgen einem geheimnisvollen Ruf und verschwinden auf Nimmerwiedersehen. Auch Angehörige der herrschenden Klasse erwachen plötzlich mit magischen Talenten, unter ihnen Lord Faran und sein Neffe Hanner. Letzterer möchte die Ordnung im Land wieder herstellen, er hat jedoch weder mit den umstürzlerischen Absichten mancher Regimegegner gerechnet noch mit der Unbeugsamkeit der Guild of Wizards, die ihre Vormachtstellung ebenfalls bedroht sieht.

Lawrence Watt-Evans' Ethshar-Romane bilden kein Fortsetzungs-Epos, wie es bei vielen Fantasy-Autoren üblich zu sein scheint, sondern eine lose miteinander verknüpfte Reihe von Büchern, die jeweils im selben Universum angesiedelt sind. Sie sind alle in sich abgeschlossen und können in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Ethshar ist der Name dreier Städte, die zusammen ein Reich bilden.

Night of Madness war mein erster Ethshar-Roman, aber es ist nicht der Erste in dieser Reihe. Auch wenn ich die Geschichte nicht so fesselnd fand, dass ich das Buch nicht hätte aus der Hand legen können, war es solide Unterhaltung und ein guter Einstieg in die Welt von Ethshar.

Der leicht übergewichtige, anfangs nicht übermäßig selbstbewusste Hanner war eine sympathische Hauptfigur, eher eine Art "Anti-Held", dessen Entwicklung ich mit Interesse verfolgt habe. Er bemüht sich, das aus der Night of Madness, der Nacht des Wahnsinns, erwachsene Chaos möglichst ohne Gewalt zu beseitigen und dadurch auch sein eigenes Leben zu retten, da er selbst von der neuen Art von Magie betroffen ist. Das Interessanteste am Konzept von Ethshar ist jedoch die Funktionsweise der unterschiedlichen Arten der Magie, die in gewisser Hinsicht auch die Gesellschaftsstruktur bestimmen. Nicht alle sind gleichermaßen angesehen und bringen dieselbe gesellschaftliche Stellung mit sich. Interessant fand ich auch, dass es der herrschenden Klasse strikt verboten ist, Magie zu praktizieren. Politische Macht und magisches Können schließen einander in Ethshar aus. Lawrence Watt-Evans hat eine komplexe Welt erschaffen, die ohne die "üblichen" Zutaten der an Tolkien angelehnten Fantasy auskommt. Ich werde mich bei Gelegenheit nach weiteren Büchern dieses Autors umsehen.

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Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 26. Oktober 2003

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