End of an Era
Tor, 2001 (überarbeitete Neuauflage)
ISBN 0-312-87693-9
Monikas Meinung:
Für Brandon Thackeray, Kurator für Paläontologie am Royal Ontario
Museum in Kanada, wird ein Traum Wirklichkeit: Er bekommt die
Möglichkeit, per Zeitmaschine in die späte Kreidezeit zu reisen und
dort persönlich vor Ort nach der Ursache für das Aussterben der
Dinosaurier vor fünfundsechzig Millionen Jahren zu forschen. Begleitet
wird er dabei von seinem Freund Miles Jordan, genannt Klicks, der
dieselbe Position am Tyrrell Museum in Drumheller innehat. Außer dem
Erlebnis, echte, lebende Dinosaurier zu sehen, hält diese Reise in die
Vergangenheit jedoch einige mehr als unerwartete Überraschungen für
die beiden Wissenschaftler bereit, die ihre Mission ernsthaft in Gefahr
bringen.
Es ist schwierig, über dieses Buch etwas zu sagen, ohne wichtige
Teile des Handlungsstrangs zu verraten, es sei nur so viel gesagt, dass
es eine recht überraschende Erklärung dafür bietet, warum am Ende der
Kreidezeit nichts überlebt hat, was mehr als fünfundzwanzig Kilogramm
wog. Auch wenn ich die Auflösung letztendlich etwas abstrus fand, war End
of an Era eine ausgesprochen vergnügliche Lektüre, obwohl ich
denke, dass Sawyer in diesem ursprünglich 1994 erschienenen Buch noch
nicht sein ganzes Potential ausgeschöpft hat. Seine Stärke, die in der
Charakterentwicklung liegt, ist jedoch auch hier zu spüren, obwohl die
Geschichte mit nur sehr wenigen Figuren auskommt - schließlich sind
Brandon und Klicks im Mesozoikum die einzigen Menschen auf dem gesamten
Planeten. In diversen Subplots erfahren wir jedoch genug über ihre
zwischenmenschlichen Beziehungen, um sie als reale Menschen zu
empfinden.
Die wissenschaftlichen Brocken, die immer wieder eingestreut sind,
sind wohldosiert und unterbrechen den Erzählfluss nicht. Man merkt
außerdem, dass Sawyer - der selbst einmal daran gedacht hat,
Paläontologe zu werden - hier über eines seiner Lieblingsthemen
geschrieben hat. Sawyer-Fans dürften sich freuen, dass dieses Buch von
Tor neu aufgelegt wurde, nachdem es jahrelang nicht mehr im Buchhandel
erhältlich war. |
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Monika Hübner
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