Ian Rankin
Verborgene Muster
Goldmann 2000
ISBN 3-442-44607-4
Die Kritik basiert auf der deutschen Übersetzung von Ellen Schlootz
Christinas Meinung:
Ein Serienkiller treibt in Edinburgh sein Unwesen. Seine Opfer sind
junge Mädchen. Inspektor John Rebus gehört zu der Sondereinheit, die
den Mörder stellen soll. Er steht nicht an vorderster Front, sondern
wurde von seinem Vorgesetzten dazu verdonnert, in den einschlägigen
Akten nach Hinweisen zu suchen. Doch der Killer hat ihm längst eine
weitaus wichtigere Rolle im Geschehen zugeteilt.
Als ich VERBORGENE MUSTER vom Regal genommen habe, war ich bereit
für einen richtig schön düsteren Krimi in bester Noir-Tradition. Aber
schon als ich das Buch halb durch hatte, war ich mehr als enttäuscht
von diesem Police Procedural, dem ersten Buch in der Rebus-Serie und
meiner ersten Begegnung mit Ian Rankin. Der Fall, den es zu lösen galt,
wurde nur mal am Rande erwähnt. Stattdessen watete ich knietief in den
Depressionen des Helden, wurde mit seinen klischeehaft-miserablen
Familienverhältnissen konfrontiert und musste mir das Gejammer über
sein verpfuschtes Leben anhören. Und es wurde auch in der zweiten
Hälfte des Buches nicht besser. Ich kam mir vor, als läse ich ein
neueres Buch von Patricia Cornwell, nur dass diesmal nicht einmal ein
leckeres Rezept für Tomatensauce dabei rumkam. Stellenweise
entschädigte die Sprache ein bisschen für die Qual, aber die
verworrene Handlung und den unsympathischen Helden konnte sie nicht
aufwiegen.
Originelles hatte Rankin nicht zu bieten. Mit der typischen
Konstellation frustrierter Cop gegen bürokratische Autoritäten und
verrückten Killer, gewürzt mit einer Prise skrupelloser Medien, ließe
sich wohl trotzdem noch ein solider Krimi schreiben, aber in meinen
Augen ist das dem Autor nicht gelungen.
Bei diesem Autor werde ich wohl in Zukunft lieber passen. |
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Christina
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