Thunderhead
Warner Books, 2000
ISBN: 0-446-60837-8
Deutsche Ausgabe: Thunderhead, Droemer Knaur, 2001
Diese Kritik bezieht sich auf das amerikanische Original.
Monikas Meinung:
Ein Brief, der sechzehn Jahre nachdem er geschrieben wurde, seinen
Empfänger erreicht, spielt die Schlüsselrolle in diesem Roman. In ihm
berichtet ein seit eben diesen sechzehn Jahren verschollener Archäologe
seiner Tochter von einem sensationellen Fund in einem abgelegenen Canyon
im Südwesten der USA. Dort befindet sich die sagenumwobene Stadt
Quivira, die von den Anasazi-Indianern erbaut und deren Existenz bisher
von Experten als pure Legende abgetan wurde. Nora Kelly ist jedoch davon
überzeugt, dass ihr Vater diesen Ort tatsächlich gefunden hat und
stellt eine Expedition auf die Beine, um seinen Hinweisen nachzugehen.
Die Mächte des Bösen scheinen sich jedoch gegen die moderne
Wissenschaft verschworen zu haben...
Douglas Preston und Lincoln Child - diese Namen stehen für eine
spannende Mischung aus Wissenschaftsroman, Horror und Krimi. Wie schon
in Riptide machen sie sich auch in Thunderhead die
Faszination der Menschen für die Schatzsuche zunutze, auch wenn sie
diesmal unter dem Deckmantel der Wissenschaft stattfindet. Wer würde
nicht davon träumen, eine legendäre Stadt aus Gold wiederzuentdecken,
auch wenn das Gold von Quivira letztendlich etwas völlig anderes ist,
als sie erwartet hatten. Wie man es von den Autoren gewohnt ist, kommen
längst nicht alle Protagonisten ungeschoren davon, und wem es Spaß
macht, der kann schon zu Beginn anfangen sich zu überlegen, wer das
Ende des Buches wohl erleben wird. Die Spannungskurve fällt
zwischendurch immer wieder einmal ab, aber das letzte Drittel macht die
leichten Schwächen zwischendurch wieder wett.
Da es sich um eine Geschichte mit viel Action handelt, leiden ähnlich
wie bei Michael Crichton die Charaktere etwas darunter. So sehr ich es
auch begrüßt habe, dass die Hauptfiguren von Thunderhead zwei Frauen
sind, erschienen sie mir irgendwie doch etwas zu hölzern und
klischeehaft, auch wenn die Männer insgesamt gesehen ebenfalls nicht
besonders gut wegkamen. Die fantastischen Elemente sind in Thunderhead
nicht so ausgeprägt wie bei Relic, sondern spielen eine eher
untergeordnete Rolle, was der Handlung allerdings einen realeren
Anstrich verleiht. Wer nach einem Abenteuerroman im Sinne von Indiana
Jones sucht, der dürfte hier bestens bedient werden. |
Kommentare? Anregungen?
Schreibt uns:
Monika
|