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Philip Pullman

Das magische Messer

The Subtle Knife (His Dark Materials, Book II)

Ballantine Books, 1998
ISBN 0-345-41336-9

Diese Kritik beruht auf dem englischen Original.

Monikas Meinung:

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Im zweiten Band von Pullmans Fantasy-Trilogie gerät Lyra, die Heldin von Der goldene Kompass, ins Oxford einer Parallelwelt, wo sie auf den zwölfjährigen Will Parry trifft, der sich auf die Suche nach seinem Vater gemacht hat, der zwölf Jahre zuvor bei einer Polarexpedition verschollen ist. Er hatte sich in arktische Gefilde begeben, um nach einer Möglichkeit zu suchen zwischen Parallelwelten zu reisen, von denen er wusste, dass es deren unzählige gibt. Will, der aus unserer Welt stammt, in der es keine Magie gibt, hat im modernen Oxford ein Fenster entdeckt, das in eine Welt führt, die scheinbar nur von Kindern bevölkert ist, doch zusammen mit Lyra kommt er bald dem schrecklichen Geheimnis auf die Spur, das sich dahinter verbirgt.

In Das Magische Messer erzählt Philip Pullman eine düstere Geschichte, bei der ich mich wie bereits bei Der Goldene Kompass gefragt habe, wieso sie als Kinderbuch vermarktet wird. Nur weil die Protagonisten zwei Kinder sind und "erwachsene" Themen wie Sex nicht vorkommen? Als Ausgleich dafür gibt es reichlich Mord und Totschlag. In diesem zweiten Band hatte ich weniger Probleme, mich in Pullmans Welt hineinzufinden, vielleicht, weil mich die Idee von Parallelwelten irgendwie fasziniert.

Erstaunlich für ein "Kinderbuch" ist außerdem die mehr oder weniger offene antikirchliche Haltung des Autors. Obwohl die "Kirche" in Lyras Welt nicht wirklich der katholischen Kirche entspricht, drängt sich unwillkürlich der Vergleich mit der mittelalterlichen Inquisition auf, die Wissenschaftler zu Ketzern erklärt und versucht hat, jeglichen wissenschaftlichen Fortschritt auszumerzen. Zeitweise empfand ich Pullmans christliche Allegorien jedoch als störend, um nicht zu sagen nervig, nämlich dann, wenn die "Engel" ins Spiel kamen. Für meine Begriffe passen sie einfach nicht in diese Welt voller Magie.

Um noch einmal auf den Vergleich mit Harry Potter zurückzukommen, der immer wieder gezogen wird und den ich in meiner Kritik von Der goldene Kompass angesprochen habe: Er ist völlig fehl am Platze. Man versucht hier, Äpfel mit Apfelsinen zu vergleichen. Meiner Ansicht nach haben die beiden Serien außer der Tatsache, dass es sich in beiden Fällen um Fantasy im weitesten Sinne handelt, nichts miteinander gemein. Wer die eine Serie mag, muss die andere nicht zwangsläufig mögen.

Wer Das Magische Messer liest, sollte sich auch gleich Das Bernsteinteleskop, den letzten Teil der Trilogie, besorgen. Im Gegensatz zu Der Goldene Kompass bringt Pullman das Buch nämlich nicht zu einem – wenn auch provisorischen – Abschluss, sondern bricht mitten in der Handlung ab, so dass Buch II und III von His Dark Materials eigentlich in einem Band hätten veröffentlich werden sollen, jedenfalls wäre das wesentlich "leserfreundlicher" gewesen.

His Dark Materials:
Book I: Northern Lights (The Golden Compass) – Der goldene Kompass
Book II: The Subtle Knife – Das magische Messer
Book III: The Amber Spyglass – Das Bernsteinteleskop
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Zuletzt aktualisiert am: Dienstag, 02. September 2003

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