Mandarin Plaid
St. Martin’s Paperbacks, 1996
ISBN 0-312-96283-5
Christinas Meinung:
Die Kritik beruht auf der amerikanischen Originalausgabe
Die chinesisch-amerikanische Modedesignerin Genna Jing steht kurz vor
dem großen Durchbruch mit ihrer eigenen Kollektion Mandarin Plaid, da
werden die Entwürfe für ihre Frühjahrskollektion gestohlen. Damit
ihre Investoren nicht abspringen, will sie stillschweigend das
geforderte Lösegeld zahlen und engagiert die Privatdetektivin Lydia
Chin für die Übergabe. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme scheitert das
Unternehmen. Lydia und ihr Partner Bill Smith werden gefeuert, was sie
nur noch mehr anspornt, den Ungereimtheiten in diesem Fall nachzugehen.
S. J. Rozan schreibt ihre Bücher abwechselnd aus der Sicht von Lydia
Chin und Bill Smith. In MANDARIN PLAID, dem dritten Buch der Serie, ist
Lydia Chin die Erzählerin. Sie gewährt Einblick in die exotische Welt
von New Yorks Chinatown, und die Leser begegnen auch wieder Lydias
strenger chinesischer Mutter, der der Beruf ihrer Tochter gar nicht
gefällt, nicht zuletzt weil er sie immer wieder mit ihrem weißen
Partner zusammenführt. Wie im ersten Band der Serie, CHINA TRADE, wurde
Lydia auch in MANDARIN PLAID durch Vermittlung eines ihrer Brüder
engagiert, aber obwohl einige der Hauptakteure Amerikaner chinesischer
Herkunft sind, schien die Autorin sich besondere Mühe zu geben,
herauszustellen, dass nicht alle Verbrechen, in die Chinesen verwickelt
sind, etwas mit chinesischer Bandenkriminalität zu tun haben müssen.
Lydia und Bill jagen die Übeltäter von Chinatown durch die Glitzerwelt
der Mode und die Clubszene Manhattans bis in die Gefilde
alteingesessener New Yorker Patrizier, wobei es mir ein bisschen zu
durchsichtig war, wer letztendlich hinter allem steckte. Trotz dieses
kleinen Mangels ist MANDARIN PLAID ebenso lesenswert wie die übrigen
Bücher von S. J. Rozan. Sie versteht es meisterhaft, die Atmosphäre
und Vielfältigkeit von New York einzufangen, und die Charaktere, die
ihre Bücher bevölkern, sind lebendig, selbst wenn sie nur eine kleine
Nebenrolle spielen. |
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Christina Gross
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