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Frederik Pohl

Gateway

Ballantine Book
ISBN: 0345346904
Diese Kritik bezieht sich auf die französische Übersetzung, die unter dem Titel La Grande Porte bei Calman-Lévy erschienen ist. Die deutsche Übersetzung ist derzeit leider vergriffen.

Monikas Meinung:

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"My name is Robinette Broadhead, in spite of which I am male"- "Ich heiße Robinette Broadhead, aber ich bin nichtsdestotrotz männlichen Geschlechts." Mit diesem Satz beginnt Frederik Pohl seinen mittlerweile zum Klassiker avancierten Sciencefiction-Roman. Robinette, oder Bob, wie er lieber genannt werden möchte, erzählt uns die Geschichte der geheimnisvollen Raumstation Gateway, die einst von Außerirdischen erbaut wurde, die Heechee genannt werden. Niemand weiß, wer sie waren, woher sie kamen oder wohin sie verschwunden sind. Bekannt sind nur ihre Hinterlassenschaften, die Raumstation, die dazugehörigen Raumschiffe und ein paar Artefakte, die diejenigen, die in den erwähnten Raumschiffen zu fernen Welten aufgebrochen sind, mit sich zurückgebracht haben. Falls sie zurückgekehrt sind, was nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ist. Der Kurs, den ein Heechee-Raumschiff einschlägt, ist nämlich nicht im voraus bekannt; sie sind alle vorprogrammiert, und die Menschen haben keine Möglichkeit, die Programmierung zu ändern. Es ist alles ein fantastisches Abenteuer. Scheinbar.

Bob ist ein Arbeiterkind, dem ein Lotteriegewinn zu einem Aufenthalt in der sagenhaften Raumstation verhilft. Er hofft, sich durch eventuelle Prämien, die ihm eine Expedition in einem Heechee-Raumschiff einbringen könnte, später einmal die allumfassende, lebensverlängernde medizinische Versorgung leisten zu können. Doch der Preis, den er dafür zu zahlen hat, ist hoch. Zu hoch, so dass wir ihm zum ersten Mal während einer Therapiesitzung bei seinem Psychiater begegnen, der übrigens ein Hologramm ist und meistens unangenehm penetrante Fragen stellt, die Bob ziemlich auf die Palme bringen.

Gateway ist das erste Buch einer vierteiligen Reihe, so dass ich hier kaum den Vorwurf erheben kann, dass Pohl am Schluss längst nicht alle losen Enden verknüpft. Eine Enttäuschung war es trotzdem, ich hatte zumindest gehofft, dass ein Teil des Geheimnisses um die Heechee gelüftet werden würde. Die Struktur des Romans ist durchaus interessant und dazu geeignet, den Leser bei der Stange zu halten, die relativ kurzen Kapitel über Bobs Therapiesitzungen wechseln sich mit längeren Berichten darüber ab, was in der Raumstation geschah. Und gerade mit diesen Kapiteln hatte ich meine Probleme, streckenweise konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Handlung einfach nicht vorankam. Robinette fand ich als Figur hauptsächlich in den Therapiesitzungen interessant, die Erzählung der Ereignisse auf der Raumstation haben wenig dazu beigetragen, ihn dreidimensionaler erscheinen zu lassen. Die Nebenfiguren blieben samt und sonders blass und auswechselbar, nicht einmal Bobs Freundin Klara wirkte auf mich sonderlich interessant oder ansprechend. Die kurzen Artikel über Gateway und die Heechee in den Kästen neben dem eigentlichen Text haben eher abgelenkt, da man den Erzählfluss verlassen musste, um ein paar Kleinanzeigen oder Expeditionsberichte zu lesen. Dass sie in der von mir benutzten französischen Ausgabe noch dazu in einer winzigen, schlecht lesbaren Schrift - eben wie Kleinanzeigen - gedruckt waren, hat nicht dazu beigetragen, Begeisterungsstürme über die originellen Ideen in mir auszulösen.

Positiv fiel auf, dass ich eigentlich nicht den Eindruck hatte, ein Buch zu lesen, das bereits Mitte der siebziger Jahre - vor nunmehr fast dreißig Jahren! - geschrieben wurde. Auch wenn die Freudsche Psychoanalyse in der beschriebenen Form mittlerweile überholt sein dürfte, wirkte der Rest durchaus modern. Doch trotz der unbestreitbaren Originalität dieses Romans werde ich wohl davon Abstand nehmen, die drei Fortsetzungen zu lesen, dazu fand ich die Handlung zu schleppend und die Charaktere letztendlich zu uninteressant.

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Zuletzt aktualisiert am: Dienstag, 02. September 2003

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