Pierre Pelot

Das keltische Grab

Brocéliande

Goldmann Taschenbuch 2004

Monikas Meinung

Diese Kritik bezieht sich auf die deutsche Übersetzung von Gabriele Lefèrvre.

Die Archäologiestudentin Chloé wird nachts auf dem Nachhauseweg Zeugin eines Vorfalls, den sie für Mord hält, allerdings finden sich weder Anzeichen des Mörders noch der Leiche am Tatort, als die von ihr alarmierte Polizei eintrifft. Als sie bei einer Ausgrabung ein paar keltische Kultgegenstände findet, beginnen die unheimlichen Vorfälle um sie herum sich zu häufen. Jemand trachtet ihr nach dem Leben, als sie das geheimnisvolle keltische Grab näher erkunden will.

Ein keltisches Grab, Kultgegenstände, geheimnisvolle Riten, die keltische Kriegsgöttin Morrigan - was hätte man aus dieser Idee nicht alles machen können. Heraus kam ein drittklassiger Roman, zu dem mir nur die Bezeichnung "Trash" einfällt. Was Le Monde an diesem Buch empfehlenswert und "fesselnd" findet, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. Zu spät sah ich, dass es sich um die Romanfassung eines augenscheinlich ebenso drittklassigen Horrorfilms handelt. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, Sagengestalten an die Bedürfnisse einer Geschichte anzupassen, doch was hier mit Morrigan veranstaltet wird, spottet jeder Beschreibung. Warum hat ein Autor nicht genug Fantasie, um ein Monster zu erfinden, wenn die Geschichte ein Monster verlangt? Doch auch das hätte dieses haarsträubende Machwerk nicht retten können, die Story ist einfach zu konstruiert und baut auf Splattereffekte statt auf glaubhafte Figuren.

Als Groschenheftchen würde dieser so genannte Roman vielleicht gerade noch durchgehen, aber ich frage mich, wer die Idee hatte, so etwas in Buchform zu drucken. Der Verlag muss sich indessen etwas davon versprochen haben, da die Übersetzung nicht umsonst ist, so schlecht Übersetzer im Allgemeinen auch bezahlt werden. Vielleicht hat man auch einfach auf die morbide Faszination gesetzt, die so ein Schwachsinn mitunter ausüben kann: Man möchte nicht glauben, dass es noch schlechter werden kann und wird am Ende dennoch eines Besseren belehrt.

Das keltische Grab ist seit Gregor Eisenhauers Stein der Weisen das mit Abstand schlechteste Buch, bei dem ich bis zur letzten Seite durchgehalten habe und zu dem Schluss gekommen bin, dass es das Papier nicht wert ist, auf dem es gedruckt wurde.

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Zuletzt aktualisiert am: Donnerstag, 15. Juni 2006

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