Die Archäologiestudentin Chloé wird nachts auf dem
Nachhauseweg Zeugin eines Vorfalls, den sie für Mord hält,
allerdings finden sich weder Anzeichen des Mörders noch der Leiche
am Tatort, als die von ihr alarmierte Polizei eintrifft. Als sie bei
einer Ausgrabung ein paar keltische Kultgegenstände findet, beginnen
die unheimlichen Vorfälle um sie herum sich zu häufen. Jemand
trachtet ihr nach dem Leben, als sie das geheimnisvolle keltische
Grab näher erkunden will.
Ein keltisches Grab, Kultgegenstände, geheimnisvolle
Riten, die keltische Kriegsgöttin Morrigan - was hätte man aus
dieser Idee nicht alles machen können. Heraus kam ein drittklassiger
Roman, zu dem mir nur die Bezeichnung "Trash" einfällt. Was Le Monde
an diesem Buch empfehlenswert und "fesselnd" findet, wird mir ein
ewiges Rätsel bleiben. Zu spät sah ich, dass es sich um die
Romanfassung eines augenscheinlich ebenso drittklassigen Horrorfilms
handelt. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, Sagengestalten an
die Bedürfnisse einer Geschichte anzupassen, doch was hier mit
Morrigan veranstaltet wird, spottet jeder Beschreibung. Warum hat
ein Autor nicht genug Fantasie, um ein Monster zu erfinden, wenn die
Geschichte ein Monster verlangt? Doch auch das hätte dieses
haarsträubende Machwerk nicht retten können, die Story ist einfach
zu konstruiert und baut auf Splattereffekte statt auf glaubhafte
Figuren.
Als Groschenheftchen würde dieser so genannte Roman
vielleicht gerade noch durchgehen, aber ich frage mich, wer die Idee
hatte, so etwas in Buchform zu drucken. Der Verlag muss sich
indessen etwas davon versprochen haben, da die Übersetzung nicht
umsonst ist, so schlecht Übersetzer im Allgemeinen auch bezahlt
werden. Vielleicht hat man auch einfach auf die morbide Faszination
gesetzt, die so ein Schwachsinn mitunter ausüben kann: Man möchte
nicht glauben, dass es noch schlechter werden kann und wird am Ende
dennoch eines Besseren belehrt.
Das keltische Grab ist seit Gregor Eisenhauers
Stein der Weisen das
mit Abstand schlechteste Buch, bei dem ich bis zur letzten Seite
durchgehalten habe und zu dem Schluss gekommen bin, dass es das
Papier nicht wert ist, auf dem es gedruckt wurde. |