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        Lia Matera
        Studentenfutter
        Where Lawyers Fear to Tread
        Rotbuch Verlag 1992 
        ISBN 3-88022-088-3
        Die Kritik basiert auf der deutschen Übersetzung von Gabriele Dietze 
        Christinas Meinung:
          
         
        Willa Jansson, Tochter in Ehren ergrauter Althippies, steht kurz vor
        ihrem Abschluss in Jura. Da lenkt sie der Mord an Susan Green, der
        Chefredakteurin der Rechtszeitschrift ihrer Fakultät, von ihren Examen
        ab. Als Susans Nachfolgerin ist Willa gleichzeitig wahrscheinliches
        Opfer und Hauptverdächtige, denn dieser Posten ist es, der entscheidet,
        ob ein frischgebackener junger Anwalt eine glänzende Karriere bei einer
        hochangesehenen Kanzlei macht oder irgendwo in der Provinz versauert.
        Aber es scheint noch genügend andere Gründe für Susans Ermordung
        gegeben zu haben, und die Redaktion des Milhousie Law Review wird weiter
        dezimiert, bevor Willa schließlich das Rätsel entwirrt. 
        Ich habe eine Schwäche für Bücher, deren Handlung mit den
        "Wilden Sechzigern" und ihren Nachwirkungen zu tun hat. Willa
        Jansson mit ihren Hippie-Eltern und ihrer bewegten Vergangenheit ist
        eine interessante Heldin, auch wenn sie in diesem Debüt ziemlich
        naseweis daherkommt. Das schadet leider der Plausibilität der Handlung.
        Die ist manchmal so verworren, dass mir der Verdacht kam, die Autorin
        habe ab und zu dasselbe geraucht wie ihre Protagonistin. 
        Davon abgesehen ist STUDENTENFUTTER ein herrlich süffisantes
        Portrait einer juristischen Fakultät. Das Gerangel der Studenten um
        lukrative Jobs und der Professoren um prestigeträchtige Publikationen
        ist treffend und amüsant dargestellt. Wenn die Übersetzung nicht so
        gestelzt und voller ärgerlicher Fehler gewesen wäre, wäre es ein
        vollkommener Genuss gewesen. 
        Leider hat Matera in STUDENTENFUTTER ihre Krimihandlung nicht so gut
        im Griff wie ihren Zynismus. Statt zu ermitteln spinnt Willa Jansson nur
        ihre Theorien vor sich hin, was nicht immer nachvollziehbar ist. Dadurch
        verliert man ziemlich bald das Interesse an der Aufklärung der Morde.  | 
        
          
          
        
      
        
          
          
        
          
        
      
        
          
          
           
        
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        Christina 
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