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Marcia Muller

Feinde kann man sich nicht aussuchen

Fischer Taschenbuch, 1995
ISBN 3-596-12754-8
Übersetzt von Cornelia Holfelder-von der Tann

Originaltitel: Till the Butchers Cut Him Down

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Mit 39 ist Sharon McCone an einem beruflichen und privaten Wendepunkt angelangt. Da ihr bisheriger Arbeitgeber, die Anwaltskooperative All Souls in San Francisco, sie an einen Schreibtisch befördern wollte, hat sie sich selbständig gemacht und mietet nur noch Büroräume von All Souls. Und nachdem sie bei ihrem letzten Fall mit der geheimnisvollen Vergangenheit ihres Freundes Hy Ripinski konfrontiert wurde, überdenkt sie auch ihre Beziehung zu ihm.

Ihr erster neuer Klient ist ein Mann aus ihrer Vergangenheit. Im College war T. J. Gordon als "Suitcase" bekannt, weil er Drogen und Examensergebnisse aus dem Koffer verkaufte. Inzwischen ist er ein hochbezahlter Spezialist, der vor dem Bankrott stehende Betriebe wieder flott macht. Nun behauptet er, jemand würde ihn bedrohen, entweder um sein neuestes Projekt zu verhindern oder um sich wegen seines Vorgehens bei einem früheren Sanierungsprojekt an ihm zu rächen. Sharon ist nicht sicher, ob er sich die Anschläge nicht einfach nur einbildet oder normalen Unfällen zu viel Bedeutung zumisst, doch dann fliegt sein Haus in die Luft, wobei seine Frau getötet wird. T. J. will nicht, dass Sharon mit ihren Nachforschungen weitermacht, was sie natürlich nicht davon abhalten kann, auf der Suche nach dem Saboteur und Killer quer durch das Land zu reisen.

Wahrscheinlich wäre Marcia Muller nicht auf meiner Liste mit absoluten Lieblingsautoren gelandet, wenn ich als erstes Buch von ihr einen leicht verdaulichen Krimi wie TÖDLICHES FARBENSPIEL gelesen hätte. Dafür gibt es einfach zu viele interessante Krimiautoren. Glücklicherweise war das nicht der Fall, sonst hätte ich einiges verpasst. So wie Sharon mit den Jahren besonnener wurde und sich neu orientierte, wurden auch die Geschichten, die ihre Autorin spinnt, komplexer und interessanter. In FEINDE KANN MAN SICH NICHT AUSSUCHEN nimmt Sharon McCone Abschied von ihrer Vergangenheit und einigen damit verknüpften Idealen. Gleichzeitig nimmt sie die Leser mit auf eine Reise durch die Vereinigten Staaten und die Abgründe der Finanzwelt. Mullers Bücher haben ihre Portion Action, aber McCone ist keine Leichen-pflastern-ihren-Weg-Detektivin. Wenn man sich auf eines ihrer Bücher einlässt, bekommt man Lust auf mehr.

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Zuletzt aktualisiert am: Montag, 17. März 2003

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