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Laurie R. King

Die Farbe des Todes

Rororo, 1997
ISBN 3-499-22204-3
Deutsche Übersetzung: Armin Gontermann
Originaltitel: A Grave Talent

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Drei kleine Mädchen sind ermordet worden. Dieser öffentlichkeitsträchtige Fall wird Alonzo Hawkin von der Mordkommission San Francisco übertragen, und als Partnerin wird ihm die unerfahrene Kate Martinelli zur Seite gestellt. In der Nähe der Fundorte der Leichen lebt Vaun Adams, die als Teenager wegen Mordes an einem kleinen Mädchen verurteilt wurde und nach Verbüßung ihrer Haftstrafe unter dem Pseudonym Eva Vaughn als Malerin zu Ruhm gelangt ist. Natürlich richtet sich der Verdacht der Kriminalbeamten wieder gegen sie, aber je tiefer Martinelli und Hawkin in Vauns Vergangenheit eindringen, desto stärker werden ihre Zweifel an der Schuld der faszinierenden Frau.

Laurie R. King schickt im ersten Band der Martinelli-Reihe ihre Heldin mit einer Menge Ballast ins Rennen. Kate verkörpert gleich in doppelter Hinsicht eine Außenseiterin, die in einer sie nicht akzeptierenden Welt nach Anerkennung sucht. Zum einen ist sie eine Frau in einem Beruf, der immer noch als männliche Domäne gilt, auch wenn es in Fernsehkrimis und Büchern von Kommissarinnen nur so wimmelt. Zum anderen ist sie lesbisch und muss sich entscheiden, ob sie offen zu ihrer Beziehung zu der Psychologin Lee stehen soll. Vor lauter Gesellschaftskritik gelang es mir nicht gleich, Kate als dreidimensionale Figur wahrzunehmen, aber das besserte sich, als die Geschichte in Gang gekommen war. Ihr eigenbrötlerischer Partner Al hingegen war mir gleich sympathisch.

Wie auch im zweiten Band der Reihe, DIE MASKE DES NARREN, spielt der Mordfall hier eher eine untergeordnete Rolle. Worum es King eigentlich geht ist der Einblick in das Wesen eines Genies. Sie beschreibt die Bilder von Eva Vaughn so plastisch, dass man sie vor sich sieht, und lässt die Leser die Isolation nachempfinden, in der die Künstlerin leben muss. Wer die Verbrechen begangen hat ist dabei nicht so wichtig und wird eher nebenbei enthüllt. Aber DIE FARBE DES TODES ist ein faszinierendes Buch mit starken Figuren. Ab und zu tritt die Autorin ans Rednerpult und doziert, anstatt die Geschichte weiterzuentwickeln. Doch auch das ist durchaus lesenswert.

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Zuletzt aktualisiert am: Montag, 17. März 2003

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