To Play the Fool
Bantam Books 1996
ISBN 0-553-57455-8
Die Kritik bezieht sich auf die amerikanische Originalversion. Das
Buch ist auf deutsch unter dem Titel "Die Maske des Narren"
bei Rowohlt erschienen.
Christinas Meinung:
Als eine Gruppe von Obdachlosen in San Franziskos Golden Gate Park
eine Feuerbestattung für einen Hund ausrichten, ist das nur eine nette
kleine Randnotiz in der Zeitung. Doch drei Wochen später tun sie
dasselbe für den Besitzer des Hundes. Kate Martinelli und Al Hawkin von
der Mordkommission stehen vor einem Problem. Die wahre Identität des
Opfers, das nur als John bekannt war, ist nicht zu ermitteln, und alle
unmittelbaren Tatzeugen leben schon so lange am Rande der Gesellschaft,
dass ihre Befragung sich als sehr schwierig erweist. Die Autopsie von
John ergibt, dass ihm jemand den Schädel eingeschlagen hat. Zum
Hauptverdächtigen wird bald der geheimnisvolle Bruder Erasmus, ein
charismatischer Mann, der unter Obdachlosen ebenso zu Hause ist wie
unter Theologiestudenten in Berkeley. Er drückt sich nur in klassischen
Zitaten aus und bezeichnet sich selbst als Heiligen Narren. Trotz seiner
Lebensweise hat er Freunde, die Martinellis Verdacht, er könne der
Täter sein, weit von sich weisen.
DIE MASKE DES NARREN ist das zweite Buch der Kate-Martinelli-Serie
von Laurie R. King. Als Teil der Serie hat es mir weniger gut gefallen.
King erzählt viel über Martinelli und ihre Lebenspartnerin Lee,
anstatt es den Leser erleben zu lassen. Als ich den dritten Band der
Reihe, GEH MIT KEINEM FREMDEN,
gelesen hatte, war ich davon ausgegangen, dass DIE MASKE DES NARREN sich
um einen großen Fall Martinellis drehen würde, der immer wieder
erwähnt wurde, aber auch im zweiten Band wurde nur davon erzählt, ohne
dass dafür ein guter Grund erkennbar gewesen wäre. Sowohl Martinellis
Privatleben als auch das ihres Partners Al Hawkin und sogar der
Mordfall, den sie in diesem Buch eigentlich zu lösen haben, treten
allerdings im Laufe der Geschichte immer mehr in den Hintergrund, und
King konzentriert sich ganz auf Bruder Erasmus und die religiöse
Bewegung, der er angeblich entstammt. Das tut sie so erfolgreich, dass
ich vollkommen vergessen habe, dass es sich hierbei um eine fiktive
Bewegung handelt. Die sensible Charakterstudie von Bruder Erasmus ließ
mich das Buch dann doch noch genießen, auch wenn es als reiner Krimi
etwas enttäuscht hat.
Ein interessantes Buch für Leser, die von einem Krimi nicht nur
Spannung erwarten. |
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Christina Gross
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