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Diana Wynne Jones

Eine Frage der Balance

Deep Secret

Tor, 2000
ISBN: 0-812-57572-5

Diese Kritik bezieht sich auf das englische Original.

Monikas Meinung:

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Rupert Venables ist Programmierer für Computerspiele und führt ein scheinbar ganz normales Leben. Doch der Schein trügt, Rupert ist nämlich genau wie seine beiden Brüder Will und Simon ein "Magid", ein mächtiger Zauberer, dem es obliegt, auf der Erde dafür zu sorgen, dass Gut und Böse einander die Waage halten. Die Erde ist Teil eines Multiversums von Parallelwelten, von denen die eine Hälfte magisch ist, während es in der anderen – zu der die Erde gehört – schwierig ist zu zaubern. Rupert wird zu Beginn der Geschichte an den Hof des Kaisers des Koryfonischen Reiches gerufen, um einer "Gerichtsverhandlung" beizuwohnen, die ihm einen ziemlichen Schock versetzt.

Dann stirbt sein Mentor, und Rupert muss sich auf die Suche nach einem Schüler machen, für den er selbst die Stellung des Mentors einnehmen wird. Da die potentiellen Kandidaten räumlich weit verstreut sind, kommt er auf die Idee dafür zu sorgen, dass alle zu einer Sciencefiction-Convention nach England kommen. Wichtig scheint dabei aus irgendeinem Grund zu sein, im Hotel Babylon zu wohnen, wo sie stattfindet. Doch Rupert ist vom Pech verfolgt, nichts verläuft nach Plan, und die geballte Magie, auf die er im Hotel unerwarteterweise trifft, bereitet ihm ziemliche Kopfschmerzen.

Zu allem Überfluss muss er nach dem plötzlichen Tod des Kaisers des Koryfonischen Reiches auch noch nach dessen Erben suchen, die dieser aus reiner Paranoia nicht im Schoße der Familie hat aufwachsen lassen, weil er ständig befürchtete, sie könnten ihn eines Tages stürzen. Anders ausgedrückt: Sie wissen gar nicht, dass der Kaiser ihr Vater war, was die Suche nach ihnen schwieriger gestaltet, als Rupert es zu diesem Zeitpunkt eigentlich brauchen kann.

Diana Wynne Jones, die hauptsächlich für ihre zahlreichen Jugendbücher bekannt ist, hat auch ein paar wenige Bücher für Erwachsene geschrieben. Eine Frage der Balance ist eines davon, und wie ich immer wieder allenthalben lese, soll es auch ihr bestes sein. Ob das stimmt, kann ich (noch) nicht beurteilen, aber es dürfte zumindest schwer zu übertreffen sein. Ich weiß nicht, ob es an der originellen Geschichte oder an den Charakteren lag, aber es hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die wechselnde Erzählperspektive, bei der die Ereignisse einmal aus Ruperts Perspektive und dann aus der von Maree Mallory (einer der potentiellen Magid-Schülerinnen) geschildert werden, hat sicher das ihre zur Attraktivität des Buches beigetragen. Der Ernst der Lage, in der sich Rupert, Maree und deren Cousin Nick befinden, wurde durch Ruperts Mentor Stan, der ihm als Geist zur Seite stand, immer wieder etwas entspannt, wenn Rupert mal wieder erklären musste, warum aus seinem Auto ständig klassische Musik erklang, die kein Sender in der Nähe ausstrahlte.

Eine Frage der Balance ist Fantasy vom Feinsten, kein langatmiges Epos, aber eine Geschichte, in der man sich verlieren kann, mit dreidimensionalen Charakteren, die man am Ende persönlich zu kennen glaubt und an deren Schicksal man Anteil nimmt.

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Zuletzt aktualisiert am: Dienstag, 02. September 2003

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