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Stephen King

Atlantis

Heyne-Taschenbuch, 2001
Deutsche Übersetzung: Peter Robert
Originaltitel: Hearts in Atlantis

Monikas Meinung:

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Im Sommer des Jahres 1960 wünscht sich der elfjährige Bobby Garfield nichts sehnlicher als ein Fahrrad. Als Ted Brautigan, ein älterer, alleinstehender Herr, in ihr Haus einzieht, fragt er ihn, ob er ihm gegen Entgelt stundenweise vorlesen möchte, da er angeblich schlecht sieht. Bobbys Mutter betrachtet die Freundschaft, die sich zwischen den beiden entspinnt, mit äußerst misstrauischen Augen. Ted scheint auch wirklich ein recht merkwürdiger Zeitgenosse zu sein, er hat immer wieder unerklärliche Blackouts und warnt Bobby, sich vor bösen Männern in gelben Mänteln in Acht zu nehmen. Dieser Sommer, den Bobby mit Ted und mit seinen Freunden John "Sully" Sullivan und Carol Gerber verbringt, wird ihm noch lange in Erinnerung bleiben.

Nach diesem ersten Teil war es für mich zunächst ziemlich schwierig, dem roten Faden in Atlantis zu folgen. Die einzelnen Teile dieses 600 Seiten "schweren" Buches werden nur sehr lose dadurch zusammengehalten, dass sie Episoden aus dem Leben der Männer beschreiben, mit denen Carol Gerber in irgendeiner Weise liiert war. Carol selbst spielt außer im ersten Teil, der im Sommer 1960 spielt, keine aktive Rolle, sondern ist lediglich als Schattenfigur - und bisweilen auch als Wunschtraum - im Hintergrund vorhanden. Den Titel erhielt das Buch vom zweiten Teil, der das Leben einer Clique von jungen Männern an einem amerikanischen College Ende der sechziger Jahre schildert. Statt zu studieren verbringen sie den größten Teil ihrer Zeit damit, auf ihrer Studentenbude Hearts zu spielen, obwohl sie genau wissen, dass es nur eine einzige Chance für sie gibt, der Hölle von Vietnam zu entkommen, nämlich indem sie ihren Studienplatz behalten. Nicht alle von ihnen schaffen es. Wie der mythische Kontinent Atlantis ist ihre Welt im Begriff unterzugehen.

Obwohl mir die sechziger Jahre nur sehr vage in Erinnerung sind - ich war damals noch ein Kind - denke ich, dass Stephen King die Atmosphäre recht gut eingefangen hat: die scheinbare Kleinstadtidylle, die keine ist, die Angst der Studenten, nach Vietnam einberufen zu werden und schließlich die Erinnerungen der Kriegsveteranen. Insgesamt ein ziemlich deprimierendes Buch, das ich zwischendurch auch immer wieder einmal weggelegt habe, um etwas anderes zu lesen. Ein "typischer" King ist es mit Sicherheit nicht, Anklänge ans Fantastische gibt es nur im ersten Teil, der Rest ist nur allzu realistisch. Alles in allem ist es durchaus gut geschrieben, aber letztendlich nicht mein Fall.

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Zuletzt aktualisiert am: Samstag, 12. Juli 2003

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