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Sparkle Hayter

Spice Boys

Goldmann, 1998
ISBN 3-442-44559-0
Übersetzt von Regina Winter
Originaltitel: The Last Manly Man

Christinas Meinung:

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Wieder einmal steht der Fortbestand der Abteilung für Sondernachrichten des New Yorker Nachrichtensenders ANN auf Messers Schneide. Abteilungschefin Robin Hudson will mit ihrer Serie über den Mann der Zukunft ihren obersten Boss Jack Jackson davon überzeugen, dass sie besser ist als ihre Kollegen Reb Ryan und Solange Stevenson von der Abteilung für investigativen Journalismus. Aber wie immer kommt ihr das Schicksal in die Quere, diesmal in Gestalt eines seltsamen Mannes, der sie auf dem Weg zu einem Interview aufhält. Offenbar hat sie mit ihren ersten Interviews etwas ausgelöst, ohne es zu merken, denn plötzlich sind geheimnisvolle Männer hinter ihr her, und der Tierrechtler Jason verwickelt sie in eine seltsame Affäre um eine Horde entführter Bonobo-Affen.

Wie der Mann der Zukunft, der postfeministische Mann, aussehen soll, ist eine Frage, die heute gern diskutiert wird. Sparkle Hayter kann sie natürlich auch nicht schlüssig beantworten, aber sie sorgt dafür, dass die Leser sich königlich amüsieren, während ihre Heldin der Frage nachgeht. Dabei trifft Robin auf eine Reihe von Abziehbildern wie die verkniffene Emanze Alana DeWitt, die ungeduldig das Aussterben des Y-Chromosoms erwartet, den Unternehmer Gill Morton, der seine Putzmittel auch im Raketenzeitalter ausschließlich an die Frau bringen will, und Jason, Mitglied einer Geheimorganisation, der überall Verschwörungen wittert und schlicht gegen alles ist. Einige reguläre Figuren der Serie bleiben diesmal eher im Hintergrund, und bei einigen deutet sich eine drastische Wende in ihrer Beziehung zu Robin Hudson an. Auch wenn die Abenteuer, in die Robin verwickelt wird, hart an der Grenze des guten Glaubens entlangschrammen, ist es dank Hayters schnoddrigem Humor immer wieder ein Vergnügen, darüber zu lesen. Seitenhiebe werden wie üblich ringsum ausgeteilt. So versucht der eingefleischte Macho Jack Jackson, der die Eröffnungsrede auf einem Frauenkongress halten soll, schon beinahe verzweifelt, sich in den verschiedenen feministischen Strömungen zurechtzufinden und in Erfahrung zu bringen, was denn nun eigentlich die Frauen von heute erwarten. Beispiele für Seilschaften und Stutenbissigkeit dürfen in einem Buch zu dem Thema natürlich auch nicht fehlen. Das aberwitzige Ende soll uns wohl daran erinnern, weder uns selbst noch die gängigen Dogmen allzu ernst zu nehmen.

SPICE BOYS ist all jenen zu empfehlen, die eine selbstbewusste Heldin und leicht schräge Figuren zu schätzen wissen, nicht unbedingt auf hundertprozentigem Realismus bestehen, dafür aber gern mal zwischendurch laut auflachen. Wer sich vom Ausgang der Geschichte überraschen lassen will, sollte den Klappentext der Goldmann Taschenbuchausgabe tunlichst ignorieren.

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Zuletzt aktualisiert am: Montag, 17. März 2003

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