Ein unerklärliches Naturphänomen verwischt die Grenzen
zwischen gestern und heute. Eine Gruppe von Studenten ist dem Geheimnis auf der Spur, aber
ihre Warnungen verhallen ungehört, zumal sie nicht sagen können, was passieren wird,
sondern nur, dass etwas passieren wird.
Weltweit werden ganze Landstriche durch Landschaften aus einer fernen Vergangenheit
ersetzt, inklusive Fauna und Flora. Ganze Städte verschwinden und tauchen wieder auf, bis
das Phänomen einen Gleichgewichtszustand erreicht, der ein neues Zeitalter einläutet.
Es ist eine fantastische Geschichte, die James F. David in seinem ersten Roman
erzählt. Durch eine Zeitverschiebung tauchen plötzlich kreidezeitliche Landschaften in
allen Teilen der Welt auf, so dass Einwohner von New York z. B. direkt hinter ihrem Haus
eine Wildnis vorfinden, in der Dinosaurier die vorherrschende Lebensform sind. So mancher
mag sich schon gewünscht haben, eine Zeitreise ins Erdmittelalter zu machen, um einmal
einen leibhaftigen Dinosaurier zu sehen: Plötzlich ist das nicht mehr nötig, da Teile
dieses längst untergegangenen Ökosystems auf geheimnisvolle Art und Weise in die
Gegenwart katapultiert wurden.
Im Gegensatz zu Michael Crichtons
Dino Park wurden die Dinosaurier hier
nicht von Menschenhand geschaffen, sondern tauchen in ihrer natürlichen Umgebung auf, wo
sie die Menschen in Gefahr bringen, die sich plötzlich in einer für sie völlig fremden
Welt wiederfinden. Keine Zäune trennen die Zivilisation von der Wildnis, wo eben noch
Wolkenkratzer standen, ist nun ein Dschungel oder eine Prärielandschaft.
Erzählt wird
die Geschichte von mehreren voneinander unabhängigen Gruppen von Menschen, die sich mit
dieser neuen Wirklichkeit konfrontiert sehen. Die Szenen wechseln teilweise abrupt von
einem Schauplatz zum anderen, aber da die Personen zu Beginn gut eingeführt werden, kann
man der Handlung im Allgemeinen problemlos folgen. Während die Mächtigen dieser Welt
noch nach einer Möglichkeit suchen, das Problem zu beseitigen, beginnen die
Normalsterblichen bereits, sich mit dem neuen Zustand zu arrangieren. Besonders gelungen
ist der Schluss, der die Lektüre dieses originellen Erstlingswerks abrundet.
Kleine Fehler wie die Tatsache, dass es in der Kreidezeit noch kein Grass gab oder dass
die Dinosaurier zum Teil nach der traditionellen Sichtweise beschrieben werden, sollte man
dem Autor nachsehen, denn schließlich handelt es sich um eine rein fiktive Geschichte,
die vorrangig der Unterhaltung dient, ein Zweck, dem sie voll und ganz gerecht wird. Wer
nicht genug bekommen kann von Geschichten über Dinosaurier, der wird hier sicher auf
seine Kosten kommen.
|