Charles Frankel

The End of the Dinosaurs: Chicxulub Crater and Mass Extinctions

Cambridge Univ Pr (Trd) 1999

Die Kritik bezieht sich auf die französische Ausgabe, La Mort des Dinosaures: L'hypothèse cosmique, die 1999 bei Masson erschienen ist.

Monikas Meinung

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Das Aussterben der Dinosaurier am Ende der Kreidezeit vor 65 Millionen Jahren beschäftigt Fachwelt und Laien gleichermaßen. Seit zu Beginn der 90er Jahre der Krater von Chicxulub entdeckt wurde, ist es auch für die letzten Zweifler kaum noch von der Hand zu weisen, dass das Mesozoikum durch einen Kometen- oder Asteroideneinschlag sein Ende fand. Diesen Einschlag für das Massensterben verantwortlich zu machen, fällt einigen Wissenschaftlern allerdings nach wie vor schwer. Charles Frankel sammelt in seinem Buch Argumente - um nicht zu sagen Beweise - dafür, dass kosmische Katastrophen die Auslöser für so manches Massensterben im Verlauf der Erdgeschichte waren und erklärt anhand der geologischen Daten des Chicxulub-Kraters, warum ausgerechnet dieser Einschlag so verheerende Folgen für die Biosphäre gehabt haben muss.

Der Autor geht dabei vor wie bei einer kriminalistischen Untersuchung. Das Buch beginnt mit einer Beschreibung des "corpus delicti", dem Massensterben wie es in der Fossilüberlieferung belegt ist. Danach werden Indizienbeweise gesammelt, vor allem die auf der ganzen Welt gefundenen Iridiumanomalien in der Grenzschicht zwischen Kreidezeit und Tertiär, die Walter Alvarez und dessen Vater Luis auf die Spur des kosmischen Einschlags brachten. Anschließend wird Schritt für Schritt erläutert, was noch alles für die Einschlaghypothese spricht. Das nächste Kapitel ist den kontroversen Diskussionen gewidmet, die nach der Erstveröffentlichung in SCIENCE begannen und die bis heute anhalten. Hier fließen neueste Erkenntnisse über den ausgedehnten Vulkanismus gegen Ende der Kreidezeit ein, der nach Aussage von einigen Wissenschaftlern eine tragende Rolle beim Aussterben der Dinosaurier gespielt haben soll. Die Suche und Entdeckung des Kraters ist Thema der nächsten beiden Kapitel, im sechsten Kapitel werden schließlich die Auswirkungen des Einschlags besprochen, wobei der Autor nicht der Ansicht ist, dass ein Einschlag im Meer lediglich lokal ein paar Sedimente aufwirbeln würde, die sich schnell wieder setzen und schlimmstenfalls ein lokales Fischsterben nach sich ziehen würden, wie andere es vorgeschlagen haben. Die Beschreibung der Konsequenzen, die ein schräg auftreffender Körper von der Größe des Chicxulub-Boliden haben würde, lassen kaum noch Zweifel daran, dass so ein Ereignis alles andere als eine lokal begrenzte Umweltkatastrophe wäre.

Ein Kapitel, das den bekannten Massensterben in der Evolutionsgeschichte gewidmet ist sowie ein Ausblick in die Zukunft der Menschheit runden das Buch ab. Es wirkt wohldurchdacht, homogen und in sich geschlossen. Es ist zudem packend und interessant geschrieben, ohne allzu sehr zu verallgemeinern oder in den Sensationsjournalismus abzudriften. Auch wenn der Autor von Anfang an keinen Zweifel an seinem Standpunkt lässt - er ist ein uneingeschränkter Anhänger der Einschlagtheorie - bleibt er sachlich und versucht, die "gegnerischen" Argumente überzeugend zu entkräften. La Mort des Dinosaures ist eines der besten Bücher zum Thema, die bisher erschienen sind und sei all jenen, die sich dafür interessieren, wärmstens empfohlen. Es enthält außerdem eine weiterführende Bibliographie, einen Index und ein Glossar.

Anmerkung: Diese Rezension bezieht sich auf die französische Originalausgabe, die 1999 in einer erweiterten Neuauflage erschienen ist. Das Buch ist 1999 in englischer Sprache erschienen.

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Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 16. Juli 2006

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