Michael Cordy

Crime Zero

Mutation

HarperCollins 2001/Heyne 2002

Die Kritik basiert auf dem englischen Original.

Monikas Meinung

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Mutation, Michael Cordys zweiter Roman, ist ein Zukunftsthriller, wie er hoffentlich niemals Wirklichkeit werden wird. Eine Gruppe fanatischer Wissenschaftler hat sich vorgenommen, dafür zu sorgen, dass Gewaltverbrechen fortan der Vergangenheit angehören sollen und ist bereit, einen hohen Preis dafür zu bezahlen.

Die Geschichte beginnt damit, dass Luke Decker, der sein Leben der Verfolgung von Straftätern, insbesondere Serienkillern, gewidmet hat, erfahren muss, dass er nicht der Sohn des Mannes ist, den er sein Leben lang für seinen Vater gehalten hat, sondern das Resultat einer Vergewaltigung. Vor dem Hintergrund der Forschungen nach den Genen, die bei Männern Gewalttätigkeit und Kriminalität auslösen, verfällt Luke in Selbstzweifel. Ist er das, wozu seine Gene ihn prädestinieren, oder besitzt er nach wie vor seinen freien Willen? Zusammen mit Kathy Kerr, der Wissenschaftlerin, die das Forschungsprojekt, in dessen Rahmen eine Gentherapie zur Behandlung von gewalttätigen Straftätern entwickelt werden soll, initiiert hat, kommt er einer Gruppe von Forschern auf die Spur, die bereits seit Jahren im Geheimen Menschenversuche betrieben haben.

Der Glaube, es müsse ein Gen existieren, das für kriminelles Verhalten verantwortlich ist, war lange Zeit weit verbreitet, und es wurden durchaus ernsthafte wissenschaftliche Forschungen auf diesem Gebiet betrieben. Bereits im 19. Jahrhundert war Francis Galton, der Mann, der den Begriff der "Eugenik" geprägt hat, der Meinung, man müsse die menschliche Rasse mit Hilfe der Wissenschaft "verbessern". Im Dritten Reich gewann diese Lehre dann eine Bedeutung, die wir inzwischen wohl lieber vergessen würden. Michael Cordy hat in seinem Roman ein im Grunde altes Thema aufgegriffen und modern aufbereitet, indem er die Möglichkeiten der Gentechnologie weiter ausgesponnen hat. Das Genescope, das wir bereits aus Das Nazareth-Gen kennen, wird zwar kurz erwähnt, spielt in diesem Roman jedoch keine tragende Rolle. Schade eigentlich, das Konzept hatte mir gut gefallen.

Mutation ist ein mehr oder weniger spannender Kriminalroman mit sowohl futuristischen als auch konventionellen Elementen. Der Mix hat in meinen Augen relativ gut funktioniert, wäre da nicht diese "Star Wars"-Komponente gewesen; ich weiß nicht, ob es (auch) daran lag, dass der Protagonist ausgerechnet "Luke" heißt, aber ich musste unwillkürlich an Luke Skyewalker und Darth Vader denken, die Parallelen drängten sich mir geradezu auf. Insgesamt hielt das Buch nicht ganz, was es versprochen hatte, obwohl es um ein hochbrisantes Thema geht. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich für Serienkiller-Geschichten offensichtlich einfach nicht die richtige Begeisterung aufbringen kann. Einen bleibenden Eindruck wird Mutation bei mir daher nicht hinterlassen.

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Zuletzt aktualisiert am: Montag, 19. Juni 2006

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