Kage Baker

The Life of the World to Come

Tor 2004

Monikas Meinung

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Der fünfte Band von Kage Bakers Company-Serie beantwortet eine Frage, die sich viele Leser (mich eingeschlossen) am Schluss von Mendoza in Hollywood gestellt haben dürften: Wer ist der geheimnisvolle Mann, dem Mendoza im 19. Jahrhundert begegnet und der ihrem Geliebten, der fast vierhundert Jahre zuvor auf dem Scheiterhaufen endete, aufs Haar gleicht? Nun, die Dinge sind noch etwas komplizierter, als man es sich vielleicht vorgestellt hat, und natürlich spielt die Firma Dr. Zeus alias Jovian Integrated Systems eine Schlüsselrolle dabei.

Gleich zu Beginn des Buches begegnen wir Mendoza wieder, die immer noch dazu verurteilt ist, in prähistorischer Zeit für die Firma Gemüse zu züchten, um die Touristen, die in diese Epoche geschickt werden, adäquat zu versorgen. Da sie an ihrem derzeitigen Aufenthaltsort allenfalls ein paar Neandertalern begegnen könnte, ist man bei Dr. Zeus der Ansicht, sie könne keinen Schaden anrichten. Allerdings hat man die Rechnung ohne den Wirt beziehungsweise ohne Alec Checkerfield gemacht, der ebenfalls eine Rechnung mit J.I.S offen hat und eines schönen Tages mit einer gestohlenen Zeitmaschine in ihr Gemüsebeet kracht. The Life of the World to Come erzählt Alecs Geschichte, die auf verschlungenen Pfaden mit derjenigen Mendozas verknüpft ist, obwohl sie sich nie zuvor begegnet sind.

Wer Black Projects, White Knights gelesen hat, wird sich sicher an Alec erinnern, den kleinen Jungen aus dem 24. Jahrhundert, dessen ungewöhnliche Intelligenz so sehr aus dem Rahmen fällt, dass Zweifel daran aufkommen, ob er wirklich der Spezies Homo sapiens sapiens zuzurechnen ist. Diese Figur hat mich von Anfang an fasziniert, deshalb habe ich mich sehr gefreut, endlich mehr über ihn zu erfahren. Auf der Zeitlinie nähern wir uns außerdem immer mehr dem Jahr 2355, das das Ende der Einträge in der historischen Datenbank von Dr. Zeus markiert. Der Gedanke, Alec könne etwas damit zu tun haben, drängt sich förmlich auf, doch die Lösung wird wohl noch zwei Bücher lang auf sich warten lassen. Bakers Schilderungen des Lebens im 24. Jahrhundert lassen gemischte Gefühle aufkommen. Einerseits scheint die Kriminalität fast ausgerottet zu sein, andererseits ist der Preis, den die Menschen dafür bezahlen, ziemlich hoch. Alles, was irgendwie Spaß macht, scheint verboten zu sein, was wiederum zu einem florierenden Schwarzmarkt führt.

Kage Baker versteht es wie nur wenige Autoren, ihre Leser mit immer neuen Fragen bei der Stange zu halten. Auch wenn ich bestimmt nicht in einer Welt leben möchte, die von einem Imperium wie Dr. Zeus regiert wird, übt sie eine (vermutlich leicht morbide) Faszination auf mich aus. So betrachtet ist es fast schade, dass es nur noch drei Bücher in dieser Serie geben wird.

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Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 18. Juni 2006

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