Black Projects, White Knights ist eine Sammlung von Kurzgeschichten rund um die
Firma Dr. Zeus, die größtenteils vorher in verschiedenen
Science-Fiction-Magazinen erschienen sind. Ich sollte vielleicht
vorausschicken, dass ich mich nicht unbedingt als Fan von Kurzgeschichten
bezeichnen würde, es gibt jedoch einige Autoren, zu denen auch Kage Baker
gehört, bei denen sie mir meist genauso gut gefallen wie deren Romane. Die
vorliegende Sammlung gewährt uns tiefere Einblicke in die Machenschaften von
Dr. Zeus und führt neben den bereits aus den Romanen bekannten auch neue
Figuren ein.
Gleich mehrere Geschichten
drehen sich um den kleinen Alec Checkerfield, der nicht weiß, dass seine
besonderen Fähigkeiten, die ihn von "normalen" Menschen
unterscheiden, kein Zufallsprodukt menschlicher Evolution sind. Auch im 24.
Jahrhundert ist es illegal, "genetisch verbesserte" Menschen zu erschaffen,
Dr. Zeus ist es jedoch bislang erfolgreich gelungen, derartige Praktiken zu
verschleiern. Was sie damit letztendlich bezwecken, bleibt weiterhin im
Dunkeln.
Neben Alec begegnen wir auch
Mendoza wieder, der Protagonistin von Im
Land der Unsterblichkeit und Mendoza
in Hollywood. Wie nicht anders zu erwarten, ist sie immer noch uneins mit
sich selbst, ganz zu schweigen davon, dass sie ihr traumatisches Erlebnis aus Im Land der Unsterblichkeit nach wie vor
nicht verarbeitet hat. Auch Mendozas Mentor Joseph, den wir in Skye Coyote näher kennen gelernt haben,
hat seinen Auftritt.
Black Projects, White Knights rundet die Charaktere der Romane der Company-Serie
ab und schürt die Neugierde, endlich zu erfahren, welche Beweggründe wirklich
hinter der Firma Dr. Zeus stehen. Die altruistische Rettung ansonsten
verlorener Kulturgüter und Kunstwerke kann kaum das Motiv sein, Profit schon
eher, der den ungeheuren Aufwand der Armee von Agenten rechtfertigt. Dass nicht
immer alles mit rechten Dingen zugeht, wird immer deutlicher. Das Buch ist eine
gute Ergänzung der Serie, am besten liest man es, nachdem man wenigstens die
ersten beiden Bücher gelesen hat. Andererseits stellt es jedoch auch eine gute
Einführung in die Welt von Dr. Zeus dar, nach der man entscheiden kann, ob man
sich auf das ganze Abenteuer einlassen will oder nicht. Es ist somit sowohl für
Einsteiger als auch für Fans der Company-Serie zu empfehlen.
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