Greg Bear

Darwin's Children

Die Darwin-Kinder

Del Rey, 2003, Spektrum Akademischer Verlag 2004

Diese Kritik bezieht sich auf das amerikanische Original.

Monikas Meinung

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Zwölf Jahre sind vergangen seit Ausbruch der "Epidemie", die eine neue Spezies Mensch hervorgebracht hat. Weltweit existieren ein paar Millionen dieser neuen Kinder, doch die "alte" Menschheit ist ihnen größtenteils nach wie vor nicht freundlich gesonnen. Man fürchtet, dass sie Träger neuartiger Krankheiten sind und nennt sie meist nur "Virus-Kinder". Die Regierung versucht der vermeintlichen Gefahr zu begegnen, indem sie sie in speziellen Schulen zusammenfasst, die eher militärischen Einrichtungen ähneln. Dort wird versucht, ihre Andersartigkeit wegzuerziehen, um "normale" Menschen aus ihnen zu machen - ein illusorisches Unterfangen, da die Unterschiede genetisch sind und sich nicht einfach auf bürokratischem Weg aus der Welt schaffen lassen. Besuche von Eltern und Familienangehörigen sind streng reglementiert, es gelten dabei eher die Regeln von Gefängnissen als die von Internaten.

Kaye und Mitch ist es gelungen, ihre Tochter Stella elf Jahre lang vor dem Zugriff der Behörden zu schützen, doch schließlich müssen sie machtlos zusehen, wie auch ihre Familie wie so viele andere zum Wohle der Nation auseinandergerissen wird.

Ich weiß nicht, wie es anderen Lesern ergeht, aber mich hat der in Darwin's Children beschriebene Rassismus - denn um nichts anderes handelt es sich hier - ein bisschen an die Judenverfolgung im Dritten Reich erinnert. Eine Bevölkerungsgruppe wird in Ghettos verbannt, der Umgang mit ihnen ist unter Strafe verboten - Greg Bear spielt hier ganz sicher auch mit der Urangst des Menschen vor dem Unbekannten und Andersartigen. Statt das Auftreten einer neuen Spezies Mensch zum Anlass zu nehmen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Gang der Evolution zu gewinnen - was einige wenige tatsächlich tun - reagiert die Mehrheit mit Angst und Misstrauen, das schließlich in Gewalt eskaliert. Das mag mancher als abgedroschen empfinden, sieht man sich jedoch die Geschichte der Menschheit genauer an, ist es ein nur allzu realistisches Szenario. Die Darwin-Kinder, die Fortsetzung von Das Darwin-Virus, bringt die Geschichte zu einem befriedigenden Abschluss. Am Schluss werden noch einige lose Enden verknüpft, wer auf ein richtiges Happyend hofft, wird allerdings enttäuscht.

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Zuletzt aktualisiert am: Freitag, 16. Juni 2006

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