Ann Benson

Die brennende Gasse

The Burning Road

Blanvalet Taschenbuch, 2001

Diese Kritik bezieht sich auf die deutsche Übersetzung von Elke vom Scheidt.

Monikas Meinung

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In Die brennende Gasse begegnen wir der amerikanischen Ärztin Janie Crowe und dem jüdischen Arzt Alejandro Canches wieder. Seit den Ereignissen, die in Die siebte Geißel geschildert wurden, sind viele Jahre vergangen, und Alejandros Adoptivtochter ist inzwischen eine erwachsene Frau. Die Zeiten haben sich jedoch nicht gebessert, die große Pestepidemie, die im 14. Jahrhundert Europa verwüstet hat, flammt immer wieder auf - zusätzlich zu den Kriegswirren, die unter den europäischen Völkern noch mehr Opfer fordern.

Im 21. Jahrhundert kommt Janie Crowe einer mysteriösen Krankheit auf die Spur, die allem Anschein nach nur Jungen jüdischer Abstammung betrifft und die bei ihnen zu verheerenden Knochenbrüchen führt. Ihre Nachforschungen werden jedoch dadurch erschwert, dass die Seuche, die vor Jahren einen Großteil der Menschheit das Leben gekostet hat - darunter auch Janies Mann und Tochter - wieder auszubrechen scheint und sich daher niemand für ein paar Jungen interessiert, so schrecklich deren Schicksal auch sein mag. Dann taucht eine junge Frau in Janies Leben auf, die sich bereit erklärt, sie bei ihrer Suche nach der Ursache für die mysteriöse Krankheit der Kinder zu unterstützen. Wer ist diese geheimnisvolle Kristina, die Janie so sehr an ihre verstorbene Tochter erinnert? Kann sie ihr vertrauen, oder sollte sie sich lieber vor ihr in Acht nehmen? Die Spur führt in ein ehemaliges Sommerlager für Jungen, das mehr als eine Überraschung für Janie bereithält...

Wie schon in Die siebte Geißel erzählt Ann Benson abwechselnd ein Kapitel lang Janies Geschichte und ein Kapitel lang die von Alejandro. Auch diesmal spielt Alejandro sechshundert Jahre nach seinem Tod eine Rolle beim Schicksal der zukünftigen Menschheit, von der er nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Das Buch hält jedoch nicht ganz, was es verspricht. Es ist weniger spannend als Die siebte Geißel, was dazu führte, dass die allzu oft holprig und undeutsch klingende Übersetzung mich immer wieder aus der Geschichte hinauskatapultierte und das Buch erst einmal eine Weile liegen blieb, bevor ich mich dazu entschließen konnte weiterzulesen. Vor allem die Handlung im 14. Jahrhundert schleppte sich stellenweise für meinen Geschmack zu sehr dahin, so dass mich teilweise nur Janies Geschichte noch bei der Stange hielt. Als die Auflösung näherrückte, wurde es wieder interessanter, aber die schlechten deutschen Formulierungen haben mir einen großen Teil des Spaßes an diesem Band verdorben. Es ist nicht die erste schlechte Übersetzung, die mir aus dem Blanvalet-Verlag untergekommen ist, so dass ich wohl keine Bücher mehr kaufen werde, die aus diesem Hause stammen. Den Autoren tut man sicher keinen Gefallen damit, wenn man sie den deutschen Lesern auf diese Weise präsentiert. Im Deutschen besteht außerdem keinerlei Bezug zu dem Titel, den man einfach übernommen hat - die Stellen, an denen im Text darauf Bezug genommen wird, bleiben unübersetzt. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, da ich sonst zu viel über das Ende des Buches verraten müsste.

Wer des Englischen genügend mächtig ist, sollte dieses Buch auf jeden Fall im Original lesen, falls er wissen möchte, wie es mit Janie und Alejandro weitergeht, da ich die deutsche Übersetzung leider nicht empfehlen kann. Sie wird der Autorin ganz sicher nicht gerecht.

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Zuletzt aktualisiert am: Freitag, 16. Juni 2006

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