Die Quintaglios, eine Rasse von intelligenten
Dinosauriern, die vor langer Zeit von der Erde auf eine andere Welt
verpflanzt wurden, bereiten sich auf ihren Exodus vor, weil der
Mond, auf dem sie leben, auseinanderzubrechen droht.
In diesem dritten, abschließenden Band erzählt
Sawyer seine Geschichte aus der Perspektive von drei Protagonisten:
Afsan, der im ersten Buch "Far-Seer"
herausfand, dass die Quintaglios auf einem Mond leben, der um einen
riesigen Gasplaneten kreist, Afsans Sohn Toroca, dem
Fossiliensammler und Entdecker der Evolution aus "Fossil Hunter",
und Torocas Mutter Novato, deren Aufgabe es ist, das abgestürzte
Raumschiff der Fremden zu erforschen, die einst das Leben auf die
Welt der Quintaglios brachten.
Wie in den beiden ersten Büchern der Trilogie
begegnen wir auch in "Foreigner" dem Quintaglio-Pendant eines
berühmten Wissenschaftlers, diesmal einer weiblichen Version von
Siegmund Freud. Afsan, der am Ende von Far-Seer geblendet wurde,
erleidet zu Beginn von Foreigner eine schwere Kopfverletzung, durch
die seine Augen sich regenerieren. Doch obwohl sie theoretisch voll
funktionsfähig sind, bleibt er blind. Der Verdacht erhebt sich, dass
seine Blindheit psychische Ursachen hat, nachdem die organische
Ursache weggefallen ist. Eine neuartige Behandlung, die
Gesprächstherapie, soll ihm dabei helfen, wieder zu sehen. In ihrem
Verlauf wird klar, dass es für die Quintaglios an der Zeit ist,
gewisse uralte Traditionen neu zu überdenken, um ihrer Rasse zu
einer besseren Zukunft zu verhelfen.
In nur zwei Generationen von Galileo zu Darwin und
Freud - sehr viel mehr Zeit bleibt den Quintaglios nicht, um ihre
Wissenschaft weiterzubringen, wenn sie nicht untergehen wollen.
Obwohl sie zum Teil sehr menschliche Gefühle haben, ist es dem Autor
gelungen, ihre "fremdartige" Seite zu zeigen, doch sind sie wirklich
so verschieden von uns? Je mehr man als Leser über ihre Psyche
erfährt, desto mehr gewinnt man den Eindruck, dass Sawyer uns einen
Spiegel der Menschheit vorhält. Letztendlich verhalten sie sich
nicht viel anders als wir, als sie eine zweite Rasse intelligenter
Dinosaurier auf ihrem Mond entdecken. Der Erstkontakt verläuft
friedlich, doch dann laufen die Dinge erst einmal aus dem Ruder.
Das Grundübel ihrer Zivilisation merzen die
Quintaglios in nur einer Generation aus, nachdem sie es erkannt
haben, vielleicht eine etwas zu einfache Auflösung für diese
komplexe Geschichte. Doch jede Geschichte braucht ein Ende, und
obwohl es etwas überstürzt zu kommen scheint, ist es ein guter
Schluss für diese insgesamt sehr lesenswerte Trilogie. Es ist das
Ende der Geschichte, die darin erzählt wird, jedoch nicht das Ende
der Geschichte der Quintaglios selbst. |