Terry Pratchett
Das Licht der Phantasie
Heyne-Hörbuch, gelesen von Sebastian Krumbiegel
3 Kassetten
München 1999, ISBN 3-453-16588-8
Originaltitel: The Light Phantastic
Monikas Meinung:
Buch:
Vortrag:
Das Licht der Phantasie ist der zweite Roman in Terry Pratchetts
Scheibenwelt-Zyklus, der mittlerweile mehr als 20 Bücher umfasst. Man
muss die anderen Teile nicht unbedingt kennen, um seinen Spaß an dieser
mitunter etwas haarsträubenden Geschichte zu haben, man sollte sich
lediglich über die etwas merkwürdigen physikalischen Bedingungen im
Klaren sein, die auf der Scheibenwelt herrschen. Sie ruht nämlich auf dem
Rücken einer riesigen Schildkröte, und es ist ziemlich ungesund, wenn
man über den Rand der Welt fällt, wie es dem tollpatschigen Magier
Rincewind passiert. Im vorliegenden Buch bewegt die Scheibenwelt sich auf
einen riesigen roten Stern zu, der sie zu zerstören droht, was lediglich
durch acht Zaubersprüche verhindert werden kann, von denen einer derzeit
nicht verfügbar ist, weil er sich dummerweise im Kopf von Rincewind
befindet.
Terry Pratchett hat seine Welt mit allen möglichen bizarren Gestalten
bevölkert. Da ist der unglückliche Rincewind, der nicht weiß, wie er
den Zauberspruch aus seinem Kopf befreien und die Welt retten soll, der
Tourist Zweiblum, der mit einem intelligenten und äußerst bissigen
Koffer aus Birnbaumholz unterwegs ist, ein ziemlich vergreister Conan der
Barbar und ein Glühwein trinkender Gevatter Tod. Merkwürdig lebendig ist
nicht nur der erwähnte Koffer, sondern auch so mancher Baum und so
mancher Stein. Ein wirklicher roter Faden fehlt zwar, aber das tut dem
Lese- bzw. Hörvergnügen kaum Abbruch. Das Licht der Phantasie ist
eine gute Gelegenheit, um sich mit den Gegebenheiten der Scheibenwelt
vertraut zu machen.
Das Hörbuch ist im Vergleich zur gedruckten Ausgabe leicht gekürzt;
inwieweit sich dies negativ auf die Kontinuität auswirkt, kann ich nicht
beurteilen, da ich nur die gekürzte Version kenne. Es mag sein, dass es
genau aus diesem Grund etwas konfus auf mich gewirkt hat. Wirklich
enttäuschend ist indessen der Vortrag. Wer schon einmal britische oder
amerikanische Audiobooks gehört hat, die im allgemeinen von ausgebildeten
Schauspielern gelesen werden, dem wird der Unterschied sofort auffallen.
Die teilweise monotone Sprechweise von Sebastian Krumbiegel hat es mir
streckenweise sehr schwer gemacht, mich auf das Gehörte zu konzentrieren.
Er gibt sich zwar Mühe, die einzelnen Figuren durch stimmliche
Besonderheiten voneinander zu unterscheiden, aber es gelingt ihm nicht so
gut, wie man es von einem professionellen Vortrag erwarten würde.
Besonders eintönig wird es bei den Passagen ohne Dialoge, die zum Teil
völlig an mir vorbeigerauscht sind. Leider kann ich Das Licht der
Phantasie deshalb als Hörbuch nicht empfehlen und kann nur auf die
altbewährte Methode verweisen: selber lesen. |
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Monika Hübner
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