Harry Potter und der Feuerkelch
Gelesen von Rufus Beck
Teil 2 von 4 Teilen, 4 Kassetten
Der Hörverlag 2000
ISBN 3-89584-892-1
Monikas Meinung:
Teil 2 umfasst die Kapitel 12 bis 20, von der Ankunft in Hogwarts bis
zur ersten Aufgabe des Trimagischen Turniers.
Harrys viertes Schuljahr in Hogwarts verspricht aufregend zu werden:
Beim Willkommensfest verkündet Professor Dumbledore, dass in diesem
Jahr die Quidditchspiele entfallen und dass dafür nach über 100 Jahren
zum ersten Mal wieder ein Trimagisches Turnier stattfinden wird. Die
Teilnehmer von zwei weiteren Zauberschulen sollen einige Wochen nach
Schulanfang eintreffen, und die erste Aufgabe wird für November
angesetzt. Zu all dieser Aufregung kommt noch hinzu, dass es wieder
einmal einen neuen Lehrer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste
gibt, da Professor Lupin wegen Snapes Indiskretion am Ende des letzten
Schuljahres nicht bleiben konnte. Dumbledore hat für diesen Posten den
pensionierten Auror Alastor Moody engagiert, auch Mad Eye Moody genannt
wegen seines magischen Auges, mit dem er sogar durch Tarnumhänge sehen
kann. Die ganze Schule fiebert dem Halloweenfest entgegen, in dessen
Verlauf die Schulchampions gewählt werden sollen, die ihre Schule beim
Trimagischen Turnier vertreten sollen.
Es wird immer wieder gesagt, dass Rufus Becks hervorragender Vortrag
sogar über die schlechte deutsche Übersetzung hinwegtrösten kann,
also musste ich meine diesbezügliche Neugier nun doch endlich
befriedigen. So beeindruckend die Wandelbarkeit seiner Stimme auch ist,
an der Qualität der Übersetzung ändert sie nichts, gleichgültig ob
man sie nun vorgelesen bekommt oder selbst liest. Das fällt natürlich
vor allem denjenigen schmerzlich auf, die die Originalversionen kennen
und schätzen. Im Gegensatz zu Stephen Fry tut Beck bisweilen auch
zuviel des Guten, ich empfand es als eher störend, dass fast alle
erwachsenen Charaktere irgendeinen Akzent haben müssen. Natürlich
konnte Beck nicht wissen, dass in Band 4 Franzosen und Slawen auftauchen
würden, so dass in den Dialogen kaum noch akzentfreies Deutsch zu
hören sein würde, aber Snape mit einem russisch klingenden Akzent
auszustatten ist doch etwas zu klischeehaft. Man kann nicht umhin, an
stereotype Hollywoodfilme aus früheren Zeiten zu denken, in denen die
Bösewichter meistens die Sowjets waren, während die "Guten"
aus der westlichen Welt stammten. Und warum muss Rita Skeeter, deren
Name zudem noch als Rita Kimmkorn eingedeutscht wurde, mit einem breiten
amerikanischen Akzent sprechen? Natürlich ist es schwierig, die vielen
neuen Charaktere in "Harry Potter und der Feuerkelch"
stimmlich gegeneinander abzusetzen, aber hier wäre weniger mehr
gewesen. Auch Moodys kurzatmiges Keuchen ging mir zeitweise etwas auf
die Nerven. Die Harry Potter-Hörbücher gehören mit Sicherheit zu den
besten deutschen Produktionen auf diesem hierzulande noch relativ neuen
Sektor, aber wer des Englischen genügend mächtig ist, sollte sich doch
lieber das Vergnügen der Originale gönnen. Schon allein, um die vielen
Übersetzungsfehler und holprigen Stellen nicht ertragen zu müssen. |
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Monika Hübner
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