Sara Paretsky
Hard Time
Dell Publishing 1999
ISBN 0-440-29578-5
Christinas Meinung:
Die Kritik beruht auf der amerikanischen Originalausgabe. Die
deutsche Übersetzung ist unter dem Titel DIE VERSCHWUNDENE FRAU bei
Piper erschienen.
Spät nachts überfährt Privatdetektivin V. I. Warshawski beinahe
eine Frau, die bewusstlos auf der Straße liegt. Nachdem die Unbekannte
im Krankenhaus verstorben ist, wird Vic von dem aggressiven Detective
Lemour belästigt und sieht sich mit einer Klage wegen Fahrerflucht
konfrontiert, während ihr die Klienten in Scharen weglaufen. Der Mann,
der im Hintergrund die Fäden zieht, ist Robert Baladine, der Chef des
Sicherheitsunternehmens Carnifice. Mit ihm muss Vic sich anlegen, wenn
sie ihre Existenz – und ihr Leben – retten will. Und der Schlüssel
dazu liegt in dem von Carnifice betriebenen Frauengefängnis Coolis.
V. I. Warshawski ist wieder da. Wie gewöhnlich legt sie sich mit den
Reichen und Mächtigen Chicagos an, und wie gewöhnlich macht Sara
Paretsky daraus eine Geschichte, die man kaum aus der Hand legen kann.
Besonders beklemmend waren die sorgfältig recherchierten Kapitel, die
in dem Frauengefängnis spielen. Wer das gelesen hat, kann sich nicht
mehr einreden, Straftäter machten in solchen Einrichtungen Urlaub auf
Staatskosten.
Natürlich gibt es auch in HARD TIME ein Wiedersehen mit alten
Freunden aus der Warshawski-Serie wie z. B. Vics alter Freundin Lotti,
ihrem unverwüstlichen Nachbarn Mr. Contreras und dem Journalisten
Murray Ryerson. Wie Vic selbst bleiben diese Figuren nicht statisch,
sondern werden älter und entwickeln sich weiter, wodurch sich auch ihre
Beziehung zu Vic verändert. Ich kam allerdings nicht umhin, mich zu
fragen, wie viele Bücher Vic noch glaubhaft durchhalten kann, wenn sie
weiter physisch derart beansprucht wird.
Weder Paretsky noch ihrer Heldin ist nach neun Büchern die Luft
ausgegangen. Hoffentlich bleibt das so. |
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Christina Gross
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