Alastair Reynolds

Century Rain

Ewigkeit

Gollancz 2005

Diese Kritik bezieht sich auf das englische Original.

Monikas Meinung

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Der Jazzmusiker Wendell Floyd ist ein Amerikaner im Paris der späten Fünfziger Jahre. Weil er von der Musik allein nicht leben kann, verdient er sich zusammen mit seinem Partner André Custine ein kleines Zubrot als Privatdetektiv. Als eine junge Frau namens Susan White sich von ihrem Balkon zu Tode stürzt, wird Floyd von ihrem Vermieter, der nicht an Selbstmord glauben will, auf den Fall angesetzt. Whites Wohnung ist ein Rätsel - sie ist voller Schallplatten, Bücher und Zeitschriften, die sie anscheinend immer wieder aussortiert und durch neue ersetzt. Woher sie das Geld für die ständigen Neuerwerbungen hat und was mit den Sachen geschieht, die sie nicht behält, ist höchst rätselhaft.

Der zweite Handlungsstrang des Buches führt den Leser ins 23. Jahrhundert, wo die Archäologin Verity Auger auf der nach dem Nanocaust unbewohnbar gewordenen Erde Ausgrabungen durchführt. Eine Expedition, die für einen der Teilnehmer tödlich endet, scheint das Ende ihrer Karriere zu bedeuten, doch dann bietet sich ihr unverhofft die Chance, den Schaden wiedergutzumachen. Das Unternehmen führt sie auf einer Reise durch Zeit und Raum in Floyds Paris. Ein Stadtplan, der nicht den bekannten Plänen vom Paris jener Tage entspricht, bringt Verity auf die Idee, dass es sich bei Floyds Version von Paris um eine alternative Zeitlinie handeln könnte. Die Entdeckung, die sie macht, ist jedoch noch viel fantastischer.

Alastair Reynolds ist ein britischer Autor, der sich in der internationalen Science-Fiction-Szene mit seinen Space Operas einen Namen gemacht hat. Ewigkeit beginnt mit Floyds Geschichte, und ziemlich lange hat man den Eindruck, einen ganz normalen Krimi zu lesen. Es gibt so gut wie nichts, was darauf hindeutet, dass wir es hier mit Science-Fiction zu tun haben.

Reynolds zeichnet ein liebevoll detailliertes Panorama vom Paris der Fünfziger Jahre, das den Leser unweigerlich in den Bann zieht. Leider gelingt es ihm nicht, diese dichte Atmosphäre auch für jenen Teil zu weben, der im 23. Jahrhundert spielt. Verity bleibt bis zum Schluss im Vergleich zu Floyd eine merkwürdig zweidimensionale Figur, sodass das Buch für mich als Leser ein ständiges Auf und Ab war. Sehr gut gelungene Kapitel wechselten einander ab mit etwas, das ich als "Füllmaterial" empfand, Passagen, in denen die Handlung fast zum Stillstand kam, um dann umso temporeicher wieder in Gang zu kommen. Die gelungenen Passagen waren indessen Anreiz genug, die Lektüre nicht aufzugeben, allerdings werde ich mich in nächster Zukunft nicht gleich auf das nächste Buch dieses Autors stürzen.

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Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 11. März 2007

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