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S. J. Rozan

China Trade

St. Martin’s Paperback 1994
ISBN 0-312-95590-1

Die Kritik beruht auf der amerikanischen Originalversion. Die deutsche Übersetzung wird unter dem Titel China Trade im KBV-Verlag erscheinen.

Christinas Meinung:

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Privatdetektivin Lydia Chin lebt mit ihrer Mutter in New Yorks Chinatown und versucht, ihren unkonventionellen Beruf und ihre traditionsbewusste Umwelt miteinander in Einklang zu bringen. Dass das gar nicht so einfach ist, bekommt sie wieder einmal zu spüren, als die Wohltätigkeitsorganisation Chinatown Pride sie engagiert, um zwei Kisten wertvolles Porzellan wiederzubeschaffen, die aus ihrem Museum gestohlen wurden. Ihrem Bruder verdankt sie zwar indirekt diesen Auftrag, aber er befürchtet auch, sie würde ihn blamieren und hätte es am liebsten gesehen, wenn sie ihn nicht übernommen hätte. Aber Lydia denkt gar nicht daran und macht sich, unterstützt von ihrem Partner Bill Smith, daran, das Gewirr aus illegalem Kunsthandel, familiären Verpflichtungen und chinesischen Gangs aufzudröseln.

Lydia Chin und Bill Smith sind ein außergewöhnliches und außergewöhnlich sympathisches Detektivgespann. S. J. Rozan schreibt ihre Bücher abwechselnd aus der Sicht von Lydia und Bill. In CHINA TRADE, dem ersten Buch der Serie, schaut sie Lydia über die Schulter, einer in Amerika geborenen Chinesin mit einer Mutter und vier älteren Brüdern, die ihr gern vorschreiben würden, wie sie ihr Leben zu leben hat. Lydia steht aber lieber auf eigenen Füßen, auch wenn sie noch zu Hause wohnt, und sie beweist auch, dass sie auf sich aufpassen kann und ihr Handwerk versteht. Anders als ihre Familie kann Bill Smith das akzeptieren.

Mit Lydia Chin kann der Leser in die exotische Welt von New Yorks Chinatown eintauchen, und zwar so intensiv, dass man beim Lesen beinahe die chinesischen Gewürze und Kräuter schnuppern kann. Diesmal kommt auch noch die intrigante Museumsszene hinzu. Ohne es zu merken, lernt man auch einiges über chinesisches Porzellan, aber Rozan verfällt nie ins Dozieren und überlädt die Kapitel auch nicht mit mehr als die Leser wissen müssen. Die Krimihandlung ist solide und geht nicht in Lokalkolorit unter. Die Kulisse New York ist jedoch für das Buch ebenso wichtig wie die handelnden Personen.

CHINA TRADE ist der Auftakt zu einer tollen Serie, die ich nur empfehlen kann.

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Zuletzt aktualisiert am: Dienstag, 02. September 2003

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