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        Tote Pracht
        Fischer TB 1999 
        ISBN 3-596-14542-2 
        Übersetzt von Gabriele Graf 
        Originaltitel: Trophies and Dead Things
        Christinas Meinung:
           
         
        Privatdetektivin Sharon McCone hilft ihrem Freund Hank Zahn von der
        Anwaltskooperative All Souls, die Wohnung seines Kriegskameraden Perry
        Hilderly auszuräumen, der einem Heckenschützen zum Opfer gefallen ist.
        Dabei finden sie ein neues Testament, in dem Hilderly sein Vermögen auf
        vier Unbekannte verteilt und seine Kinder leer ausgehen lässt. Sharon
        soll die Begünstigten ausfindig machen und herausfinden, warum Hilderly
        sein Testament geändert hat. Ersteres fällt ihr nicht allzu schwer,
        aber plötzlich ist einer der Begünstigten tot, und auch auf Hank wird
        geschossen. Die Ereignisse nahmen ihren Anfang in den Sechziger Jahren,
        aber da die Beteiligten sich alle Mühe geben, die Hintergründe zu
        verschleiern, hat Sharon es schwer, der Sache auf den Grund zu gehen. 
        Sharon McCone, eine der dienstältesten Privatdetektivinnen im
        Krimigeschäft, ist zu jung, um die Studentenproteste der Sechziger
        Jahre in ihrer Wahlheimat San Francisco miterlebt zu haben, aber
        immerhin arbeitet sie für eine Anwaltskooperative, die sich auf die
        Ideale der Zeit beruft. In TOTE PRACHT konfrontiert ihre Erfinderin
        Marcia Muller sie mit der dunklen Seite des Protestes gegen den
        Vietnamkrieg und mit einer Gruppe von Menschen, deren Leben immer noch
        von den Auswirkungen einer Tat bestimmt wird, die Jahre zurück liegt.
        Wie immer agiert Sharon dabei eingebunden in ihre kleine, aber feine
        Riege von Nebenfiguren, was das Lesen eines Sharon-McCone-Romans zu
        einem Besuch bei einer befreundeten Familie macht. Marcia Muller hat ein
        besonderes Auge für ihre Stadt San Francisco, deren Wandel im Lauf der
        Zeit immer auch eine Rolle in ihren Büchern spielt. 
        TOTE PRACHT ist auch ein Buch, das daran erinnert, dass die
        Vergangenheit nicht so leicht abzustreifen ist, wie manche Leute das
        gerne hätten. 
        Es gilt auch weiterhin: Zeit, die man mit Sharon McCone und Marcia
        Muller verbracht hat, ist keinesfalls verschwendet.  | 
        
          
          
        
      
        
          
          
        
      
        
          
           
        
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        Christina Gross 
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