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             Ulric von Bek ist wegen seines Albinismus seit 
            seiner Kindheit zum Außenseitertum verdammt. Als die Nazis in 
            Deutschland die Macht ergreifen, zeigen sie sich höchst interessiert 
            an einem alten Familienerbstück der Beks, dem Schwert Rabenbrand, 
            das seinem Träger besondere Kräfte verleihen soll. Ulric lernt auf 
            die harte Tour, dass Hitlers Schergen keinerlei Skrupel haben, wenn 
            es darum geht, zu bekommen, was sie begehren.  
            Ein Aufenthalt in einem ihrer Konzentrationslager 
            kostet ihn beinahe das Leben, doch ihm gelingt nicht nur die Flucht, 
            sondern auch, das kostbare Schwert wieder in seinen Besitz zu 
            bringen. Immer wieder erscheint Ulric ein Spiegelbild seiner Selbst, 
            ein Doppelgänger, der ihm offenbar eine Nachricht zukommen lassen 
            will. Zuerst hält Ulric ihn für eine Halluzination, doch schließlich 
            wird klar, dass er genauso wirklich ist wie er selbst, ein Wanderer 
            im Multiversum, das Ulric mit seiner und Oonas Hilfe, der Tochter 
            der Traumdiebe, schließlich selbst betritt. Hier erfährt er, dass es 
            nicht nur eine, sondern viele Wirklichkeiten gibt, eine Tatsache, 
            die die Nazis ebenfalls entdeckt haben und für ihre Zwecke 
            ausnutzen. Dabei steht nicht nur Ulrics Leben auf dem Spiel, sondern 
            das Schicksal des gesamten Multiversums. Seit Generationen sind die 
            Beks nämlich die Hüter des Grals, der nun den Nazis in die Hände 
            gefallen ist.  
            Tochter der Traumdiebe ist das erste Buch 
            eines neuen Zyklus' von Moorcocks Elric-Saga. Obwohl ich die Serie 
            nie gelesen habe, hatte ich keine Probleme, der Handlung zu folgen, 
            auch wenn mir vermutlich Anspielungen auf frühere Begebenheiten und 
            die Gastauftritte bekannter Figuren entgangen sein dürften. Die 
            Erzählperspektive (1. Person) ist sehr konventionell und wirkt 
            insgesamt etwas altmodisch, doch Moorcocks Prosa ist so flüssig, 
            dass es mich nicht wirklich gestört hat - ich bin im Gegenteil 
            neugierig auf die Elric-Bücher geworden.  |