George R. R. Martin

A Storm of Swords

Sturm der Schwerter/Die Drachenkönigin

Das Lied von Eis und Feuer III

Diese Kritik bezieht sich auf das amerikanische Original.

Monikas Meinung

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Wenn man den dritten Band des Lieds von Eis und Feuer aufschlägt, fallen einem zu allererst die Landkarten ins Auge - nicht nur eine, sondern gleich vier davon: der Norden, der Süden, das Gebiet jenseits der Mauer und die Summer Sea mit ihren Inseln und angrenzenden Küsten. Sie stimmen den Leser ein auf die Schauplätze, die ihn diesmal erwarten.

In A Storm of Swords erfährt der Leser u. a. einige interessante Details über die Lannisters - Martin schreibt zum ersten Mal nicht nur Szenen aus Tyrions Perspektive, sondern auch aus der Sicht seines Bruders Jaime, der in Band 1 und 2 lediglich als Nebenfigur auftrat. Wir erfahren endlich in allen Einzelheiten, wie Jaime zu seinem Beinamen Kingslayer kam.

Die inzwischen in alle Winde verstreuten Starks sind ihrerseits nicht nur durch Catelyn, Arya und Bran vertreten, sondern auch durch Sansa, die ich bislang für eher oberflächlich und uninteressant hielt. Sie ist jedoch am Unglück ihrer Familie gewachsen und muss erfahren, dass sie auf dem Schachbrett der Lannisters nichts weiter als ein Bauer ist, den man beliebig hin und her schieben kann. Noch sitzt Joffrey Baratheon auf dem Eisernen Thron, während dessen Mutter Sansa ohne Skrupel für ihre Intrigen missbraucht, doch Cersei hat die Rechnung ohne ihren Bruder Tyrion gemacht.

Endlich wird auch Danaerys' Geschichte weitererzählt; die Erbin des Hauses Targaryen ist mit ihren drei Drachen auf dem Weg nach Westeros, um ihr rechtmäßiges Erbe, den Thron der Sieben Königreiche, einzufordern. Derweil formiert sich im Norden, wo nach vielen Jahren der Winter Einzug hält, eine andere Bedrohung, die "Anderen", Wesen, die mit Schwertern nicht getötet werden können und ihre eigene Armee aus Zombies rekrutieren.

Die Geschichte wird zunehmend düsterer, da mehr Figuren sterben, mit denen der Leser sich vielleicht angefreundet hat. Wer damit Probleme hat, sollte lieber nicht mehr weiterlesen; immerhin kann man dem Autor nicht vorwerfen, eine vorhersehbare Geschichte voller Fantasyklischees zu schreiben - nach seiner eigenen Aussage ist in seinen Büchern niemand seines Lebens sicher. Eines wird hingegen immer deutlicher, auch das Lied von Eis und Feuer ist nicht frei von Magie, doch ist diese weit entfernt von den klischeehaften Zauberern, die einem Rollenspiel entsprungen zu sein scheinen, wie man sie leider häufig auch in der Fantasyliteratur findet.

Wie in den ersten beiden Bänden werden auch in A Storm of Swords mehr neue Handlungsstränge gesponnen als lose Enden verknüpft. Das Buch steht keinesfalls für sich allein, sondern ist ein weiteres Teilstück eines sehr langen Romans, dessen Ende nicht abzusehen ist. Man kann nur hoffen, dass Martin die Handlung unter Kontrolle behält und nicht beginnt, sich zu verzetteln, wie es anderen Autoren passiert ist.

Nach dem in meinen Augen etwas schwachen zweiten Band macht A Storm of Swords Lust weiterzulesen.

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Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 08. Oktober 2006

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