Monikas Büchertagebuch
November 2005

Bewertung:

A: Exzellent

B: Gutes Buch, mit leichten Schwächen

C: Absolute Durchschnittsware, kann man lesen, man kann es aber auch lassen

D: Kaum zu glauben, dass ich das wirklich zu Ende gelesen habe

E: Grauenhaft, Verschwendung kostbarer Ressourcen in Form von Bäumen, die sterben mussten, damit es gedruckt werden konnte

F: Lektüre abgebrochen, ich konnte einfach nicht damit warm werden

Kage Baker: The Children of the Company
Wertung: A-

Band 6 von Bakers Company-Serie vermittelt Einblicke in die Geschichte von Figuren, die bisher nur am Rande vorkamen. Die Autorin hat in diesem Buch mehrere Kurzgeschichten und Novellen zu einem Roman verknüpft, dessen Rahmen Einsichten in das Leben von Labienus gibt, dem die Leser zuletzt bei Mendozas Anhörung am Ende von Mendoza in Hollywood begegnet sind. Im Verlauf des Buches gewinnt man immer deutlicher den Eindruck, dass Labienus vielleicht nicht das gelungenste Experiment von Dr. Zeus ist, jedenfalls entpuppt er sich mehr und mehr als ausgesprochen unerfreulicher Zeitgenosse, der bedauerlicherweise sehr hoch in der Hierarchie der Company steht.
Die Erzählform mag einigen Lesern nicht zusagen, mir hat sie gefallen. Allerdings hatte ich lediglich eine der in diesem Band enthaltenen Geschichten (Son Observe the Time) bereits vorher gelesen. Da Bakers große Stärke meiner Meinung nach in Erzählungen bis zur Länge einer Novelle liegt (obgleich ihre Romane ebenfalls lesenswert sind), ist The Children of the Company auf jeden Fall eine Bereicherung der Serie. Die enthaltenen Geschichten, die vorher in amerikanischen Science-Fiction-Magazinen erschienen sind, sind es definitiv wert, ihren Lesern in Buchform dauerhaft zugänglich gemacht zu werden.

Greg Bear: Vitals
Wertung: C

Hal Cousins forscht nach Möglichkeiten, den Alterungsprozess aufzuhalten und stößt dabei auf Einzeller, die auf dem Meeresboden leben und mit den ältesten Lebensformen auf der Erde verwandt zu sein scheinen. Die Expedition endet fast in einem Fiasko. Dann wird sein Leben völlig auf den Kopf gestellt: Sein Zwillingsbruder wird ermordet, sein Haus brennt ab und er wird von unbekannten Feinden verfolgt, die es anscheinend auch auf sein Leben abgesehen haben. Im Verlauf der Handlung kommt er einer Verschwörung auf die Spur, die ihre Wurzeln in der Sovietunion der vierziger Jahre des 20. Jahrhunderts hat.
Greg Bear, der den meisten als Science-Fiction-Autor bekannt sein dürfte, macht mit Jäger einen Ausflug ins Thriller-Genre. Oder nein, ist es nicht eher Horror mit SF-Elementen? Hoppla, die derzeit anscheinend fast unumgängliche Verschwörungstheorie fehlt auch nicht. Vor allem die letzte Zutat macht diesen Cocktail meiner Meinung nach fast ungenießbar, aber das mag auch daran liegen, dass ich solche Bücher im Allgemeinen lieber meide. Insgesamt ist Jäger eine Enttäuschung, trotz der recht interessanten Struktur, die mehrere Ich-Erzähler verwendet und dem Leser Einblick in die Gedanken und Gefühle aller Hauptfiguren vermittelt.

Patricia Anthony: Bruder Termite
Wertung: C+

Ameisenähnliche Außerirdische lenken seit langem die amerikanische Politik und wollen die Herrschaft über unseren schönen blauen Planeten endgültig übernehmen. Aber dazu müssen sie erst einmal all jene Zeitgenossen loswerden, die gemeinsame Sache mit uns machen und sich - oh Graus! - mit Hilfe der Gentechnik sogar mit den Erdlingen zusammentun, um mit ihnen Kinder zu zeugen, weil ihre eigene Spezies dazu nicht mehr in der Lage und vom Aussterben bedroht ist.
Eine interessante Idee, die jedoch einmal abgesehen von der wissenschaftlichen Unmöglichkeit an den eher blassen Figuren krankt, die zumindest für mich den ganzen relativ kurzen Roman hindurch zweidimensional blieben. Die stellenweise holprige Übersetzung trug zudem (wieder einmal) nicht dazu bei, die Lektüre zu einem wirklichen Vergnügen zu machen. Auch wenn ich im Jahr 2005 keine wirklich furchtbaren Bücher gelesen habe, gehört Bruder Termite leider zu den untersten fünf auf meiner Liste.

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Zuletzt aktualisiert am: Freitag, 06. Januar 2006

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