Mark HaddonSupergute TageThe Curious Incident of the Dog in the NighttimeGoldmann Taschenbuch 2005
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Christopher Boone ist ein Jugendlicher von 15 Jahren, der an einer leichten Form von Autismus leidet. Mathematische Zusammenhänge blickt er sofort, sein Gedächtnis ist fotografisch und in Bezug auf Details hoch präzise, doch wie Menschen funktionieren kapiert er nicht, alles, was mit sozialen Interaktionen zu tun hat, bleibt ihm verschlossen. Christopher erzählt uns nun in der Ich-Form eine Episode aus seinem Leben. Da liegt der Hund der Nachbarin mit einer Mistgabel erstochen im Garten. Christopher beschließt, herauszufinden, wer der Mörder war, wenngleich das viele sehr gefährliche Aktivitäten beinhaltet, wie z. B. durch die Straßen zu laufen und Leute zu befragen. Christopher lebt mit seinem Vater allein. Wir erfahren viel über seine Zwänge. So muss bei seinem Essen immer was Rotes dabei sein, Braunes und Gelbes hingegen geht gar nicht, auch dürfen sich verschiedene Speisen nicht auf dem Teller vermischen. Seine Ermittlungen führen schließlich so weit, dass er aus seinem Städtchen Swindon nach London fährt und wir bekommen Nachrichten aus einer anderen Welt. Wahrscheinlich bedeutet für Christopher diese Reise das Gleiche wie für einen Normalo der Sturz in ein schwarzes Loch. Der Autor hält diese Sichtweise mit allen ihren Konsequenzen bewundernswert durch. Die Sprache ist leicht und sehr angenehm zu lesen. Alles, was Christopher tut, folgt einer Logik, auch wenn es nicht unsere ist. Ergriffen von der präzisen und vielfältigen Schilderung aus dieser bizarren Welt und entsetzt über das, was solch ein Alien auf unserer Erde ertragen muss, legt man das Buch beiseite - aber erst, wenn man damit fertig ist. |
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Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 18. Februar 2007
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