Tony Hillerman

Tod der Maulwürfe

People of Darkness

Rororo 1991

Die Kritik basiert auf der deutschen Übersetzung von Klaus Fröba.

Christinas Meinung

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Warum versucht jemand, einen Indianer zu ermorden, der ohnehin bald an Krebs sterben wird? Warum bietet die Industriellengattin Rosemary Vines eine hohe Summe für die Wiederbeschaffung eines Kästchens, dessen Inhalt angeblich wertlos ist? Und warum bietet ihr Mann eine noch höhere Summe, damit Sergeant Jim Chee von der Navajo Tribal Police den Fall einfach wieder vergisst?

Als Jim Chee die Spur des Kästchens verfolgt, begegnet er einem Mann, der großen Wert darauf legt, dass niemand sein Gesicht kennt und der über Leichen geht, damit das so bleibt.

Wer ein Buch von Tony Hillerman aufschlägt, findet sich im Navajo-Reservat in New Mexico wieder. Das liegt nicht nur an den lebhaften Beschreibungen der rauen Landschaft, sondern auch an Hillermans genauer Kenntnis der Navajo-Bräuche und seiner Art, diese darzustellen. Er erzählt nicht herablassend Geschichten von "edlen Wilden", sondern von Menschen aus Fleisch und Blut mit ihrem eigenen Glauben und ihrer eigenen Lebensart.

Jim Chee muss entscheiden, ob er FBI-Agent werden will oder ein yataalii, ein Sänger, der die Navajo-Rituale praktiziert. Die Weißen, mit denen er bei seiner Arbeit zu tun hat, sind ihm so fremd wie Außerirdische, deren Riten und Gebräuche er fasziniert untersucht.

Als Krimi reißt TOD DER MAULWÜRFE nicht unbedingt vom Hocker. Es dauert ewig, bis Chee die Zusammenhänge durchschaut. Hillerman zeichnet aber ein faszinierendes Bild des Reservats und schafft mit Mary Landon eine erfrischend selbstständige Frauengestalt. Das Buch lohnt sich allein wegen der Atmosphäre und der Einblicke in Leben und Kultur der Navajos.

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Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 27. August 2006

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