Tony Hillerman

Das Labyrinth der Geister

Listening Woman

rororo 1989

Die Kritik basiert auf der deutschen Übersetzung von Friedrich A. Hofschuster.

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Während eines Navajo-Rituals werden Hosteen Tso und Anna Atcitty brutal erschlagen. Der Mörder übersieht die Lauscherin Margaret Cigaret, die in einiger Entfernung von der Hütte sitzt. Monate später befasst sich Lieutenant Joe Leaphorn von der Navajo-Polizei wieder mit dem Fall, weil er sich vor einem Einsatz bei einem Pfadfindertreffen drücken will und auf der Suche nach einem Mann ist, der ihn kaltblütig überfahren wollte. Er findet eine Verbindung zu einem weiteren ungelösten Fall und erkennt, dass der weiße FBI-Beamte, der Margaret Cigaret verhört hat, nicht verstanden hat, was sie ihm zu sagen hatte. Leaphorn macht sich auf in die Wildnis des Reservats, um seine neuen Spuren zu verfolgen.

Das Besondere am dritten Buch aus Hillermans Reihe um den Navajo-Polizisten Joe Leaphorn war für mich die Art, wie er die Philosophie der Navajos mit den Ermittlungen verknüpft. Ihr Bestreben, in Harmonie mit der Natur zu leben, treibt Leaphorn bei seinen Ermittlungen an. Er will die Fälle abschließen, um die Ordnung wieder herzustellen. Eindrucksvoll beschreibt Hillerman, wie die Kluft zwischen den Kulturen es den weißen Ermittlern unmöglich macht, dem Geheimnis hinter dem Fall auf den Grund zu gehen, ohne erhobenen Zeigefinger und ohne Wertungen über die Kulturen abzugeben.

Ebenso plastisch wie die spirituelle Welt der Navajo ersteht vor dem Auge des Lesers die Landschaft des amerikanischen Südwestens. DAS LABYRINTH DER GEISTER ermöglicht im besten Sinne eine Reise in eine andere Welt, auch wenn zur Auflösung etwas sehr bemüht alle Fäden zu einem einzigen Strang verknüpft wurden.

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Zuletzt aktualisiert am: Samstag, 12. August 2006

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