Während eines Navajo-Rituals werden Hosteen Tso und Anna Atcitty
brutal erschlagen. Der Mörder übersieht die Lauscherin Margaret
Cigaret, die in einiger Entfernung von der Hütte sitzt. Monate später
befasst sich Lieutenant Joe Leaphorn von der Navajo-Polizei wieder mit
dem Fall, weil er sich vor einem Einsatz bei einem Pfadfindertreffen
drücken will und auf der Suche nach einem Mann ist, der ihn kaltblütig
überfahren wollte. Er findet eine Verbindung zu einem weiteren
ungelösten Fall und erkennt, dass der weiße FBI-Beamte, der Margaret
Cigaret verhört hat, nicht verstanden hat, was sie ihm zu sagen hatte.
Leaphorn macht sich auf in die Wildnis des Reservats, um seine neuen
Spuren zu verfolgen.
Das Besondere am dritten Buch aus Hillermans Reihe um den
Navajo-Polizisten Joe Leaphorn war für mich die Art, wie er die
Philosophie der Navajos mit den Ermittlungen verknüpft. Ihr Bestreben,
in Harmonie mit der Natur zu leben, treibt Leaphorn bei seinen
Ermittlungen an. Er will die Fälle abschließen, um die Ordnung wieder
herzustellen. Eindrucksvoll beschreibt Hillerman, wie die Kluft zwischen
den Kulturen es den weißen Ermittlern unmöglich macht, dem Geheimnis
hinter dem Fall auf den Grund zu gehen, ohne erhobenen Zeigefinger und
ohne Wertungen über die Kulturen abzugeben.
Ebenso plastisch wie die spirituelle Welt der Navajo ersteht vor dem
Auge des Lesers die Landschaft des amerikanischen Südwestens. DAS
LABYRINTH DER GEISTER ermöglicht im besten Sinne eine Reise in eine
andere Welt, auch wenn zur Auflösung etwas sehr bemüht alle Fäden zu
einem einzigen Strang verknüpft wurden. |