Dinosaurier – Im Reich der Giganten ist das Buch zur gleichnamigen
Fernsehserie der BBC, die im November 1999 von Pro 7 ausgestrahlt wurde.
Anders als die meisten Sachbücher zum Thema, die sich im Wesentlichen mit
Knochenfunden beschäftigen, beschreibt das Buch die
prähistorische Welt so, als ob sie noch immer existieren würde. Im Gegensatz
zur Fernsehserie erfährt der Leser jedoch weit mehr über die
wissenschaftlichen Erkenntnisse, auf denen die Beschreibungen dieser längst
untergegangenen Ökosysteme basieren. Ergänzend zum eigentlichen Text ist
jedem Kapitel eine Sonderseite vorangestellt, auf der die "harten"
Fakten präsentiert werden, auch zwischendurch finden sich immer wieder
Erläuterungen zu den gerade beschriebenen Tieren und Pflanzen.
Der Fließtext dieses Buches mutet bisweilen trotz allem wie Science-Fiction an und erinnert ein wenig an Robert Bakkers Roman Raptor Red,
der ein Jahr im Leben eines Utahraptors beschreibt. Allerdings kommt Haines
nicht ganz an Bakkers Erzähltalent heran, andererseits will Im Reich der
Giganten auch nicht als Fiktion verstanden werden. Ein solches Buch kauft
man - seien wir einmal ehrlich zu uns - hauptsächlich wegen der Bilder,
die Texte sind zwar nicht völlig nebensächlich, aber es gibt genügend gute
Bücher über Dinosaurier, die man ergänzend lesen und sich seine eigenen
Gedanken über die Spekulationen in dem vorliegenden Werk machen kann. Die
Illustrationen hingegen sind fantastisch realistische, mit modernster Technik
hergestellte Computergrafiken. Sie haben vielleicht nicht den Charme der
Bilder von Künstlern wie John Sibbick, Douglas Henderson oder Dan Varner,
üben aber eine ganz eigene Anziehungskraft auf den Betrachter aus. So wird
man später in diesem Buch sicher immer wieder gern blättern, die Texte aber
kaum noch beachten, wenn man sie einmal gelesen hat.
Im Reich der Giganten ist ein Buch, das aus dem Rahmen der
"üblichen" Dinosaurierbücher herausfällt, das aber durchaus
seinen Reiz für all jene haben dürfte, die sich für das Thema
interessieren und die an Rekonstruktionen interessiert sind, in die die
neuesten Erkenntnisse der Wissenschaft eingeflossen sind.
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