Sparkle HayterBöse Mädchen spielen andersNice Girls Finish LastGoldmann TB 1997
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Mitten in der Nacht erhält Fernsehjournalistin Robin Hudson einen Anruf von der Polizei. Ihr Gynäkologe Herman Kanengiser wurde in seiner Praxis ermordet, und sie war die letzte Patientin, die er an diesem Tag in seinem Terminkalender hatte. Aber der Termin wurde abgesagt. Da der Arzt offenbar Verbindungen zur Sado-Maso-Szene hatte, setzt Robins schmieriger Chef Jerry Spurdle von der Abteilung Sonderberichte des Nachrichtensenders ANN sie auf die Story an. Robin findet noch andere Motive, doch die sind nicht solche Quotenbringer und interessieren Jerry nicht. Robin muss ihr hitziges Temperament allerdings im Zaum halten, da bei ANN Umstrukturierungen anstehen und sie um ihren Job fürchtet. Offenbar hat es jemand auf die männlichen Angestellten des Senders abgesehen, und in den Büros von ANN macht sich langsam Panik breit. Zu allem Überfluss ist auch noch Robins Tante Mo in New York, die es sich zum Ziel gesetzt hat, ihre Nichte vom Pfad der Sünde abzubringen. Robin Hudson bewältigt ihren manchmal chaotischen Alltag mit Humor und schlägt sich eben so durch, egal, was kommt. Mit ihrer Karriere geht es ebenso auf und ab wie mit ihrem Liebesleben, aber auch wenn sie einen Großteil des Buches damit verbringt, über Letzteres nachzudenken, ist sie doch nicht auf Teufel komm raus hinter einem Kerl her und weiß auch ihre Unabhängigkeit zu schätzen. Das unterscheidet sie wohltuend von so manch anderer weiblichen Figur, der man heute in Büchern begegnet. Sparkle Hayter beschreibt auch ihre Kulisse New York mit abgedrehtem Humor und lässt die Leser hinter die Kulissen der Fernsehnachrichten blicken. Außerdem stattet sie Robin mit einer bizarren Familiengeschichte aus, die sie noch sympathischer macht. Auch wenn der Fall, den Robin verfolgt, ein wenig durchschaubar war, ihre Charaktere waren es nicht. Hayters schnoddrige Sprache passt zu der Umgebung, in der Robin sich bewegt, nur leider hat der Übersetzer stellenweise Probleme mit der deutschen Grammatik. Ich empfehle dieses Buch und die ganze Reihe allen, die beim Krimilesen gern vor sich hingrinsen und auch mal laut lachen, und vor allem den Lesern, denen Janet Evanovichs Stephanie Plum eine Spur zu niedlich ist. |
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Zuletzt aktualisiert am: Montag, 31. Juli 2006
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