Barbara D’AmatoMörderische LotterieHard LuckKnaur Frauenkrimi
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Die freie Journalistin Cat Marsala soll für die Zeitung Chicago Today einen Artikel über die staatliche Lotterie schreiben. Was ein eher unspektakulärer Hintergrundbericht werden sollte, gewinnt an Brisanz, als Jack Sligh, der Werbechef der Lotterie, aus dem 8. Stock vor Cats Füße fällt, kurz bevor sie eigentlich ein Interview mit ihm machen wollte. Am Tag zuvor hatte er sie noch gefragt, ob sie auch bereit wäre, einen Skandal aufzudecken. Hat ihm deshalb jemand einen Schlag auf den Kopf verpasst und ihn aus dem Fenster geworfen? Oder steckt eine der zahlreichen Gruppen dahinter, die die Lotterie am liebsten abschaffen würden? Der Krimi von Barbara D’Amato kommt reichlich trocken daher. Das mag auch an der Übersetzung liegen. In einem Buch mit moderner Handlung, das 1995 auf deutsch erschienen ist, erwarte ich eigentlich nicht so etwas wie "Mistress Furman" anstelle von "Mrs. Furman" zu lesen, und das ist nicht die einzige Holperei, die das Lesevergnügen trübt. Cat Marsala erklärt im Verlauf der Handlung mal einer Freundin, wie man einen guten Artikel schreibt, nämlich indem man die Leser nicht mit allem bombardiert, was die Recherche hergab, sondern nur das aufnimmt, was für das Verständnis der Sachlage notwendig ist. Leider hält sich ihre Erfinderin D’Amato nicht an diesen Rat und doziert endlos über die Geschichte der Lotterie und diverse andere Dinge. Nicht, dass es nicht interessant gewesen wäre, aber D’Amato vergisst dabei ein wenig, die Handlung weiterzuentwickeln. Die meisten Verdächtigen bleiben so am Rande des Bildes, dass man sie nicht mal mehr in Erwägung zieht, während man an Cat Marsalas wiederkäuenden Gedankengängen teilhat, die sie der Lösung des Falles näher bringen. Mäßig spannende Krimiübung. |
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Zuletzt aktualisiert am: Montag, 24. Juli 2006
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