Peter Freund

Laura und das Geheimnis von Aventerra

Lübbe, Bergisch Gladbach, 2002

Monikas Meinung

Monikas Symbol Monikas SymbolMonikas Symbol

Seit ihr Vater vor ungefähr einem Jahr auf mysteriöse Weise verschwand, lebt die dreizehnjährige Laura mit ihrem jüngeren Bruder Lukas bei ihrer Stiefmutter. Ihre leibliche Mutter kam bei einem Autounfall ums Leben, als Laura fünf war. Die meiste Zeit verbringen die Geschwister jedoch im Internat Burg Ravenstein, wo sie die Woche über auch wohnen.

Eines Tages kurz vor ihrem dreizehnten Geburtstag bekommt Laura nachts Besuch von ihrem vermissten Vater, eine Begegnung, die sie zunächst für einen Traum hält. Der Vater erklärt ihr, sie werde demnächst zu den Wächtern gehören, den Hütern des Lichts, die die Dunklen Mächte seit Urzeiten daran hindern, die Weltherrschaft zu übernehmen. Laura, die im Zeichen der 13 geboren sei und deshalb über besondere Kräfte verfüge, fiele dabei eine ganz besondere Rolle zu. An ihrem Geburtstag erfährt sie dann, dass sie dazu auserkoren sei, die Erde vor dem Untergang zu retten, da der Hüter des Lichts in Aventerra, der magischen Schwesterwelt der Erde, im Sterben liege und nur durch das im Kelch der Erleuchtung enthaltene Elixier gerettet werden könne. Laura müsse den Kelch finden, der vor einem Jahr von den Dunklen irgendwo im Schloss versteckt worden sei und ihn nach Aventerra bringen. Da die magische Pforte nach Aventerra sich nur zu den Sonnenwendfesten öffnet, hat Laura nicht viel Zeit, um ihre Mission zu vollenden...

Als Leserin, die eigentlich erst durch Harry Potter die Fantasy entdeckt hat, bin ich seither auf der Suche nach Büchern, die es schaffen könnten, mich auf ähnliche Weise in ihren Bann zu ziehen. Empfehlungen gibt es wie Sand am Meer, doch das Richtige herauszupicken, ist oft schwierig, ganz egal, wie begeistert ein bestimmtes Buch oder eine Serie auch empfohlen wird. Lauras Geschichte war eine positive Überraschung, auch wenn sie vermutlich für erprobte Fantasy-Leser nicht viel Neues zu bieten hat. Selbst für mich waren bestimmte Einflüsse nicht zu übersehen, Peter Freund hat sie jedoch auf eine Art zusammengemixt, die ich als originell und lesenwert empfunden habe. Auch wenn man dem Buch anmerkt, dass es ein Erstlingswerk ist – ich hatte öfters mal das Bedürfnis, den Rotstift anzusetzen und holprige Formulierungen zu korrigieren –, gab es genügend überraschende Wendungen, um die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten. Laura und das Geheimnis von Aventerra ist eine Internatsgeschichte, die sicher mehr von Harry Potter als von Enid Blytons Hanni und Nanni oder Dolly hat, nicht nur aufgrund der Länge von 500 Seiten, die dem Autor genügend Zeit lässt, seine Figuren zu entwickeln, obwohl einige von ihnen bis zum Schluss etwas blass und stereotyp bleiben. Aber das kann sich noch ändern, da in Kürze die Fortsetzung erscheinen wird. Manche der Charaktere fand ich auch zu betont "cool" oder exzentrisch, zum Beispiel Percy Valiant, dessen französischen Akzent ich etwas übertrieben fand und der mich etwas genervt hat.

Die Geschichte um Laura ist jedoch trotz vieler altbewährter Zutaten - der Legende vom Heiligen Gral, dem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, Parallelwelten - ein Buch, das Lesern jeglicher Altersstufen gefallen sollte, vorausgesetzt, man ist sich als Erwachsener nicht zu schade für ein Jugendbuch. Ich für mein Teil kann mich definitiv auch für eine Geschichte ohne Sex & Crime begeistern.

Home

Filmkritiken

Buchkritiken

Titel

Autoren

Themen

Gastkritiken

Bewertung

Über Christina

Über Helga

Über Monika

Links

 

E-mail
Kommentare? Anregungen?
Schreibt uns:

Monika

Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 23. Juli 2006

Copyright 2003 Gesehen & Gelesen

Impressum