Nicci FrenchHöhenangstKilling Me SoftlyDeutsche Übersetzung: Birgit Moosmüller
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Alice hat alles, was sie sich vom Leben wünschen kann, einen guten Job, der ihr zwar keine Reichtümer einbringt, bei dem sie aber ihr Auskommen hat, und einen netten Lebenspartner, mit dem sie sich eine Wohnung teilt. Da begegnet ihr eines Tages auf der Straße der berühmte Bergsteiger Adam Tallis, und es ist Liebe auf den ersten Blick. Alice wirft ihr bisheriges Leben über den Haufen, verlässt ihren Freund Jake und zieht spontan bei Adam ein, kurz darauf heiraten die beiden. Doch in der Hochzeitsnacht kommen ihr plötzlich Zweifel, da Adam seine exzentrischen sexuellen Praktiken diesmal auf die Spitze treibt. In der Zeit nach den Flitterwochen hat sie immer mehr das Gefühl, dass sie den Mann, den sie so Hals über Kopf geheiratet hat, im Grunde gar nicht kennt. Als sie Adams Freund Klaus kennen lernt, der gerade ein Buch geschrieben hat über die letzte Expdition auf einen Berg in Nepal, die Adam geleitet hat und bei der fünf Teilnehmer ums Leben gekommen waren, beginnt sie sich näher für Adams Vergangenheit zu interessieren, und die Fassade des strahlenden Helden bröckelt langsam ab. Wenn ich das Buch Höhenangst beschreiben soll, dann fällt mir dazu zunächst das Wort "spannend" ein. Man blättert die Seiten um und merkt nicht, wie die Zeit vergeht, während man liest. Trotzdem fehlt ihm etwas, nämlich sympathische Charaktere. Ich für mein Teil konnte mich nicht recht für Alice erwärmen, vermutlich, weil ich ihre Beweggründe, ihr Leben von einem Tag zum anderen völlig umzukrempeln, nicht nachvollziehen konnte. Außerdem hört der berühmte Spruch, dass Liebe blind macht, bei mir spätestens dann auf, wenn Gewalt ins Spiel kommt. Obwohl die Autoren es verstehen, die Spannung fast bis zur letzten Seite kontinuierlich zu steigern, hinterließ das Buch bei mir das Gefühl, nicht ganz das bekommen zu haben, was ich erwartet hatte, zumal ich den Schluss eher unbefriedigend fand. Vielleicht sind Thriller dieser Strickart auch ganz einfach nicht mehr mein Ding. Wer solche Bücher mag, wird hier sicher voll auf seine Kosten kommen, ich werde es wohl bei dieser einmaligen Erfahrung mit Nicci French belassen. |
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Zuletzt aktualisiert am: Mittwoch, 19. Juli 2006
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