Andreas Eschbach

Eine Billion Dollar

Monikas Meinung

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Der Schuhmachersohn John Fontanelli, Sohn italienischer Einwanderer in den USA, erfährt, dass ein ferner Vorfahr ihm ein beträchtliches Vermögen hinterlassen hat. Ein Vermögen, das sich in den 500 Jahren, in denen es Zeit hatte, Zinsen zu tragen, beträchtlich vermehrt hat. Genau gesagt beläuft es sich auf die kaum vorstellbare Summe von einer Billion Dollar. John, der seinen Lebensunterhalt bisher mehr schlecht als recht als Pizzafahrer verdient hat, ist von heute auf morgen der reichste Mann der Welt.

Tolle Sache, denkt man zunächst, doch Reichtum hat bekanntlich auch Schattenseiten. Was soll er anfangen mit seinem Geld, es sich unters Kopfkissen legen? Es an die Armen verteilen? Der Gedanke übt einen gewissen Reiz auf John aus, bis ihm jemand vorrechnet, dass auf jeden Armen auf diesem Planeten nur etwas mehr als siebenhundert Dollar kämen. Unglaublich. Und dann ist da noch die Prophezeiung, die mit dem Erbe verknüpft ist, dass nämlich der Erbe des Fontanelli-Vermögens der Menschheit ihre Zukunft zurückgeben soll. Was um Himmels willen hat das zu bedeuten? Ein geheimnisvoller Anrufer behauptet, der Einzige zu sein, der John weiterhelfen könne. Entgegen den Ratschlägen der Anwaltsfamilie, die fünfhundert Jahre lang für die Bewahrung des Vermögens zuständig war, lässt John sich auf den Vorschlag des Unbekannten ein. Von diesem Tag an nimmt sein Leben eine völlig andere Richtung als bisher, eine Richtung, die John nicht immer gefällt ...

In diesen Roman sind offensichtlich eine Menge Recherchen eingeflossen, ich kann es dem armen John Fontanelli nachempfinden, dass ihn die Vorträge darüber, wie die Welt der Finanzen funktioniert, manchmal verwirrt oder auch ermüdet haben. Es war sicher notwendig, dem unbedarften Leser diese Zusammenhänge zu vermitteln, damit er die Hintergründe versteht. Etwas langatmig fand ich es streckenweise trotzdem, was aber auch daran liegen mag, dass das Thema "Finanzwelt" mich im Grunde nicht wirklich interessiert.

Die Figuren fand ich größtenteils gelungen, auch wenn es bald relativ offensichtlich war, wer der Antagonist in diesem Buch ist. Aber schließlich handelt es sich hier nicht um einen Krimi, bei dem der Leser mitraten soll. Die Gefahren, die es mit sich bringt, steinreich zu sein, wurden anschaulich genug geschildert, der Schluss hatte jedoch einen leichten Hauch von "Utopia". Eine schöne Vorstellung, was Herr Eschbach sich da für die Zukunft unserer Welt ausgedacht hat, aber pessimistisch, wie ich bin, glaube ich nicht so recht daran, dass es funktionieren würde. Dessen ungeachtet habe ich mich von diesem Buch gut unterhalten gefühlt, auch wenn ich insgesamt gesehen Eschbachs Science-Fiction-Romane bevorzuge.

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Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 16. Juli 2006

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