Der Schuhmachersohn John Fontanelli, Sohn
italienischer Einwanderer in den USA, erfährt, dass ein ferner
Vorfahr ihm ein beträchtliches Vermögen hinterlassen hat. Ein
Vermögen, das sich in den 500 Jahren, in denen es Zeit hatte, Zinsen
zu tragen, beträchtlich vermehrt hat. Genau gesagt beläuft es sich
auf die kaum vorstellbare Summe von einer Billion Dollar. John, der
seinen Lebensunterhalt bisher mehr schlecht als recht als
Pizzafahrer verdient hat, ist von heute auf morgen der reichste Mann
der Welt.
Tolle Sache, denkt man zunächst, doch Reichtum hat
bekanntlich auch Schattenseiten. Was soll er anfangen mit seinem
Geld, es sich unters Kopfkissen legen? Es an die Armen verteilen?
Der Gedanke übt einen gewissen Reiz auf John aus, bis ihm jemand
vorrechnet, dass auf jeden Armen auf diesem Planeten nur etwas mehr
als siebenhundert Dollar kämen. Unglaublich. Und dann ist da noch
die Prophezeiung, die mit dem Erbe verknüpft ist, dass nämlich der
Erbe des Fontanelli-Vermögens der Menschheit ihre Zukunft
zurückgeben soll. Was um Himmels willen hat das zu bedeuten? Ein
geheimnisvoller Anrufer behauptet, der Einzige zu sein, der John
weiterhelfen könne. Entgegen den Ratschlägen der Anwaltsfamilie, die
fünfhundert Jahre lang für die Bewahrung des Vermögens zuständig
war, lässt John sich auf den Vorschlag des Unbekannten ein. Von
diesem Tag an nimmt sein Leben eine völlig andere Richtung als
bisher, eine Richtung, die John nicht immer gefällt ...
In diesen Roman sind offensichtlich eine Menge Recherchen
eingeflossen, ich kann es dem armen John Fontanelli nachempfinden,
dass ihn die Vorträge darüber, wie die Welt der Finanzen
funktioniert, manchmal verwirrt oder auch ermüdet haben. Es war
sicher notwendig, dem unbedarften Leser diese Zusammenhänge zu
vermitteln, damit er die Hintergründe versteht. Etwas langatmig fand
ich es streckenweise trotzdem, was aber auch daran liegen mag, dass
das Thema "Finanzwelt" mich im Grunde nicht wirklich interessiert.
Die Figuren fand ich größtenteils gelungen, auch wenn es bald
relativ offensichtlich war, wer der Antagonist in diesem Buch ist.
Aber schließlich handelt es sich hier nicht um einen Krimi, bei dem
der Leser mitraten soll. Die Gefahren, die es mit sich bringt,
steinreich zu sein, wurden anschaulich genug geschildert, der
Schluss hatte jedoch einen leichten Hauch von "Utopia". Eine schöne
Vorstellung, was Herr Eschbach sich da für die Zukunft unserer Welt
ausgedacht hat, aber pessimistisch, wie ich bin, glaube ich nicht so
recht daran, dass es funktionieren würde. Dessen ungeachtet habe ich
mich von diesem Buch gut unterhalten gefühlt, auch wenn ich
insgesamt gesehen Eschbachs Science-Fiction-Romane bevorzuge. |