Greg Egan

Cyber City

Permutation City

Bastei-Lübbe 1995

Monikas Meinung

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In der Mitte des 21. Jahrhunderts ist es möglich, virtuelle Kopien von Menschen anzufertigen und in einen Computer einzuspeisen, wo sie fortan ihr eigenes Leben führen. Sie teilen mit dem "Original" alle Erinnerungen bis zum Zeitpunkt des Downloads, danach trennen sich ihre Wege. Die Sache hat nur einen Haken: Die Leistung der verfügbaren Prozessoren ist nicht groß genug, um die Simulationen in Echtzeit laufen zu lassen, die virtuelle Zeit bleibt daher weit hinter der realen Zeit zurück. Trotzdem stellt es für einige Leute ein verlockendes Angebot dar, auf diese Weise eine Art Unsterblichkeit zu erlangen. So auch für die Programmiererin Maria Deluca, die ihre Mutter gern scannen lassen möchte, weil diese unheilbar an Krebs erkrankt ist. Aber die Anfertigung von Kopien ist teuer, und Maria leidet notorisch unter Geldmangel, da es nicht leicht ist, gut bezahlte Jobs zu finden. In dieser Situation lernt sie Paul Durham kennen, der ihr einen seltsamen Vorschlag unterbreitet...

Greg Egans Vision von einer Zukunft im Cyberspace ist zugleich erschreckend und faszinierend. Wenn man sieht, wie rasend schnell die Entwicklung auf dem Computersektor vorangeschritten ist, seit das Buch geschrieben wurde, fragt man sich wirklich, wohin diese immer mächtiger werdende Technologie uns noch führen wird. Ist die Vorstellung, die Realität im Computer zu simulieren, tatsächlich so utopisch, wie sie heute vielleicht noch anmutet? Warten wir es ab, was das kommende Jahrzehnt uns bringen wird. Die vollständige Realisierung dieser hundertprozentig virtuellen Welt schiebt Egan einige Jahrtausende in die Zukunft, wir haben also noch etwas Zeit, um uns darauf vorzubereiten, irgendwann unsterblich zu sein.

Interessant sind an Cyber City vor allem die dort präsentierten Ideen, die Charaktere bleiben eher flach und uninteressant und tragen wenig zur Faszination des Lesers bei. Sie sind nur das nackte Gerüst, das benötigt wird, um eine Geschichte aus diesen Zukunftsvisionen zu machen, die einer breiteren Leserschaft zugänglich ist. Wer sich nicht daran stört, wird in diesem Buch viele Denkanstöße finden und den Ausflug in eine völlig fremdartige Welt genießen.

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Zuletzt aktualisiert am: Sonntag, 16. Juli 2006

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