Sarah DunantDer Baby-PaktBirth MarksFischer 1993
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Privatdetektivin Hannah Wolfe ist gerade aus Hongkong nach London zurückgekehrt und ziemlich pleite. Da ihre Untermieterin in ihrer Abwesenheit ihre Wohnung verwüstet hat, muss sie ihren Ex-Boss Frank Comfort um einen Job bitten. Der schickt sie aufs Land zu der altjüngferlichen Ballettlehrerin Miss Patrick, die ihren Schützling Carolyn Hamilton vermisst. Carolyn war nach London gegangen, um als Tänzerin Karriere zu machen. Sie hatte Kontakt mit ihrer Lehrerin gehalten, doch dann blieben die monatlichen Postkarten plötzlich aus. Hannah hat Carolyns Spur gerade aufgenommen, da wird ihre hochschwangere Leiche aus der Themse gezogen. Eigentlich gibt es nun für Hannah keinen Grund mehr, sich weiter mit Carolyns Angelegenheiten zu befassen, aber ein anonymer Auftraggeber bezahlt sie dafür, weiterzuforschen. Sarah Dunant packt mit dem Thema ihres Debütkrimis ein ziemlich heißes Eisen an, verzichtet aber fast gänzlich darauf, es auf irgendeine Weise kontrovers zu diskutieren oder eine eindeutige Wertung abzugeben. Die Handlung plätscherte zwar langsam, aber dennoch zielstrebig darauf zu, und ich fand es etwas übertrieben, wie überrascht Hannah Wolfe am Ende war, als sie alles herausgefunden hatte. Kinder ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Hannah beobachtet ihre Schwester und deren Familienleben und fragt sich ständig, ob das wirklich auch etwas für sie ist. Und wie der Titel, besonders der deutsche, verrät, hat auch Hannahs Fall damit zu tun. Hannah ist eine selbstständige Frau, was sie aber trotzdem nicht davon abhält, auf eines der ältesten Klischees der Krimigeschichte hereinzufallen. DER BABY-PAKT hätte etwas mehr Schwung gebrauchen können, war aber alles in allem ein angenehm zu lesender Krimi. |
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Zuletzt aktualisiert am: Donnerstag, 13. Juli 2006
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