Dougal Dixon

After Man - A Zoology of the Future

Geschöpfe der Zukunft. Die Erde in 50 Millionen Jahren

New York, St. Martin's Griffin, 1998

Diese Kritik bezieht sich auf das englische Original.

Monikas Meinung

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Die Evolution schreitet stetig voran, auch wenn ein Menschenleben meist zu kurz ist, um etwas davon zu bemerken, genauso wenig wie wir im täglichen Leben bemerken, dass das Gesicht der Erde sich durch die Verschiebung der Kontinente ständig verändert. Erdbeben und Vulkane sind die sichtbaren Anzeichen dafür, doch was diese Kräfte tatsächlich bewirken können, wird erst einige Millionen Jahre später sichtbar. Wer weiß schon, dass der afrikanische Kontinent entlang des ostafrikanischen Rift Valleys im Begriff steht zu zerbrechen und dass dort in ein paar Millionen Jahren ein neuer Ozean entstanden sein wird?

Dougal Dixon beschreibt in seinem Buch die Erde, wie sie in 50 Millionen Jahren aussehen könnte, nachdem die Natur sich von den katastrophalen Auswirkungen erholt haben wird, die entstanden sind, als eine einzige Spezies ein nie zuvor da gewesenes Artensterben ausgelöst hat, bevor sie schließlich selbst wieder von der Bühne der Evolution verschwand: der Homo sapiens sapiens.

Die Erde hat im Lauf ihrer 4,5 Milliarden Jahre währenden Geschichte fünf große Artensterben erlebt, von denen sie sich immer wieder erholt hat. Sie wird sich auch vom sechsten, nach Auffassung vieler moderner Wissenschaftler vermutlich größten Artensterben erholen, das der Mensch verschuldet hat, doch danach wird nichts mehr so sein, wie wir es kennen. Neue Tier- und Pflanzenarten, die an die veränderten Umweltbedingungen angepasst sind, werden sich entwickeln, das kurze Gastspiel intelligenten Lebens auf der Erde wird sich nicht wiederholen. Wie schon Stephen Jay Gould in seinem Buch Zufall Mensch: Das Wunder des Lebens als Spiel der Natur geschrieben hat, unterliegt die Evolution dem Zufall, und würde man den Film des Lebens zurückspulen und erneut abspielen, wäre das Endergebnis mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein ganz anderes und würde nicht zwangsläufig zum Menschen führen.

Der besondere Reiz von After Man besteht sicherlich in den wunderschönen Illustrationen, die von verschiedenen Künstlern stammen und der Fantasie der Leser auf die Sprünge helfen. Da das Buch ursprünglich bereits Anfang der achtziger Jahre erschienen ist, handelt es sich dabei noch nicht um die heute vielfach üblichen Computergrafiken. Die dargestellten Kreaturen mögen zwar wie Sciencefiction anmuten, doch wenn man einige der Tiere und Pflanzen betrachtet, die diesen Planeten bereits bevölkert haben, sollte man darüber eigenlich nicht überrascht sein. Die ganzseitigen Illustrationen werden jeweils von einer Seite erläuternden Textes begleitet, in denen auch die zukünftigen Habitate beschrieben werden. Eine Weltkarte, die die mögliche Anordnung der Kontinente und Ozeane in 50 Millionen Jahren zeigt, ist ebenfalls vorhanden.

Ein ungewöhnliches Buch, das eigentlich allen gefallen müsste, die sich für Naturgeschichte interessieren.

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Zuletzt aktualisiert am: Donnerstag, 13. Juli 2006

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